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Von Löw, Papiertigern und deutschem Super-Gau

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Deutschland, Deutschland, über…. nein, nein, keine Sorge, es wird umgedichtet in: unter jeder Kritik, zumindest im Fußball! Vor sechs Jahren noch waren sie Weltmeister, hatten die entgeisterten brasilianischen Ballzauberer mit 7:1 aus ihrem Station  geschossen, jetzt erlebten sie die gleiche Schmach am eigenen Leib, zu ihrem klitzekleinen Glück aber nicht im eigenen Lande, sondern in Madrid mit 0:6, jawohl 0:6, die höchste Niederlage der Deutschen in der Nachkriegszeit. Auch wenn die Buttn´n mit einem halben Dutzend voll war, so müssen sich Jogi Löw und seine hochgelobten Papiertiger beim Fußballgott, bei Tormann Neuer und den haushoch überlegenen, aber gnädigen Spaniern bedanken, dass es nicht alle Neune waren wie einst bei uns in Valencia, dem damaligen Teamchef Schneckerl sei´s mittlerweile verziehen…

Während Oliver Bierhoff, der DFB-Teammanager, auf der Tribüne immer wieder die Hände vor Gesicht schlug, den Kopf schüttelte ob der Art, wie seine Deutschen vorgeführt wurden, verzog Freund Jogi kaum eine Miene, ganz so, als ginge ihn das alles gar nichts an. Es schien, als würde er sich nicht anders als die von ihm offenbar falsch ausgewählte Mannschaft samt der von ihm offenbar falsch gewählten Taktik dem Schicksal fügen. Ja, hätten die Deutschen mehr solche Spieler in Madrid gehabt wie den diesmal als TV-Scharfkritiker tätigen Bastian Schweinsteiger, den Schweini, der ein Weltmeister als Rackerer vorm Herrn gewesen ist, der sich ohne Rücksicht auf Verluste mit Händen und Füßen gegen eine derartige Pleite gewehrt hätte. Und unsereins erinnerte sich auch des legendären Ausspruchs eines Gustl Starek als GAK-Trainer, als er anno dazumal brüllte: „Wenn´s scho net kicken kennt´s, dann haut´s wenigstens eine!“

Nichts von all dem in Madrid. So gut wie kein Teutone da vor Neuer, der nur annähernd die Schweini-Qualitäten gezeigt und die vielgerühmten, aber offenbar entschwundenen deutschen Fußballtugenden an den Abend gelegt hätte. Ja, wo waren sie da, die überschätzten Doch-nicht-Führungsspieler, als es um die Ehre und gegen ein Debakel ging? Ja, wer von denen, die selbst bei ihren Top-Klubs auf Top-Nebenspieler angewiesen sind, hätte da das Kommando an sich reißen sollen oder  wollen? Gündogan? Fehlanzeige! Kroos? Fehlanzeige! Sane? Fehlanzeige! Goretzka? Resignation nach Kurz-Aufbäumen! Und die Jungspunde Max, Koch, Tah? Füllmaterial, das schneller überfordert war gegen echte Klasseleute, als manch deutscher Medienjubel nach trügerischen Siegen gegen glücklose Tschechen und Ukrainer vorgegaukelt hatte.

Was war die Folge der Faserschmeichelei und der salbungsvollen (Aus)Reden und Beschwichtigungen, die stets auf den Um- und Neuaufbau des Nationalteams verwiesen? Der Super-Gau von Madrid, mit dem Fußball-Deutschland wie noch nie gedemütigt wurde – von Spaniern, die eine ganz neue Form von Tiki-Taka auspackten, nein: zelebrierten, das Spielchen mit Einmal-Berühren nicht nur auf engsten Raum, sondern großräumiger und noch viel temporeicher auch über die Flügel. Das, was die Deutschen zeigten, erinnerte an bieder-bescheidenes Kick-Handwerk von gestern im Vergleich zur Zeitraffer-Kicker-Kunst, mit der die Spanier einen Vorgriff auf die Zukunft präsentierten. Warum es nach der WM-Pleite von 2018 noch viel schlimmer hat kommen können, da(s) müssen sich die DFB-Verantwortlichen selbst (hinter)fragen. Und Jogi Löw sich als Weichspüler selbst bei der Nase und nach mehr als 15 Jahren aus der Schusslinie nehmen. Seine kalmierenden, schwäbischen Schalmeien-Töne und der schwarz gefärbte Kopfschmuck machen halt noch lange keine Verjüngungskur beim Nationalteam …

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