Wenn wir heute schon über Rücktritt vom Rücktritt des Mayer spekuliert haben, dann ist´s gerade an diesem (Geburts-) Tag billig und recht, über ein Perpetuum Mobile des Skirennsports zu sprechen und schreiben, das seit mehr als vier Jahrzehnten läuft und läuft und läuft, wenn es nicht gerade aus Verletzungsgründen auf Krücken daherkommt. Die Rede ist vom Stehaufmännchen Hubertus von Hohenlohe, echter und nicht nur Ski-Prinz, also adeligen Geblüts, in dessen Adern zum blauen auch das Rennläuferblut rinnt. Nicht pausenlos, aber unaufhörlich. Wenn der Hubsi, wie ihn die meisten nennen, heute in Cortina d´Ampezzo, einer seiner vielen Heimaten von Österreich über Italien, Spanien, Mexiko bis New York, seinen 64er feiert, jawohl 64 und auch ohne Kreuzband kein bisschen müde oder schwach, dann kommt die Feier unter die Räder der Vorbereitung auf die Ski-WM 2023 in Courchevel und Meribel.
Am 10, Februar bricht er ins französischen Hochsavoyen auf, wo meine Wenigkeit den universell talentierten, polyglotten, sportlich engagierten Skiprinzen vor mehr als 41 Jahren kennen- und auch schätzen gelernt habe, als er beim Klammer-Comeback-Sieg nach 1378 Tagen in Val d´Isere auf dessen Triumph mit Werner Grissmann, meiner Wenigkeit und einigen anderen ein Gläschen hob, immer einen flotten Spruch als Antwort auf das schlagfertige Schwergewicht aus Lienz auf seinen Lippen.
Auf höherer Ebene hat der Mann aus dem Hochadel in vierzig Jahren nichts gewonnen außer Sympathien nicht nur im Skizirkus, zu dessen unverwechselbaren, eisernen Bestand er längst gehört. Meistens fuhr er gegen den letzte Platz, anfangs gegen Gleichaltrige wie den senegalesischen Exoten Lamine Gueye oder den schwäbischen Brasilianer Lothar Munder, später gegen immer jüngere Gegner, die die Nächte weniger zum Tage machten wie Hubertus, der Entertainer, der Sänger, der Fotograf, der TV-Journalist, der Servus zu ausgewählten Außergewöhnlichen sagte, aber auch origineller Schreiber, der für mich seinerzeit Auto-Testberichte für die „Presse“ verfasste.
Hubertus hier, Hubsi da. Hohenlohe hier, Prinzenrolle da. Umtriebig. Rastlos. Gejagt von eigenen Ideen und kreativen Plänen, über die er sich selbst mit einem Song amüsierte, der da hieß: Busy going nowhere! Aber wenn er nicht gerade in einem Spital lag wie nach dem Beinbruch in Kitzbühel, dann war er das Synonym für einen Herrn Immerda. Der breiten Palette wegen vom Sport zur Kunst, von Ski, Golf und Fußball zu Sprüchen, Songs und Spiegelfotos hat er es verdient, sich Gesamtkunstwerk zu nennen. Schon deshalb, weil sich andere so titulieren, die dem bunten Hund weder das Wasser noch den Geist reichen können!