Es gab ja gestern einige Ereignisse, über die es sich lohnen würde, zu schreiben und vornweg oder hintenrum mitunter schon zwanghaft einen (möglichen) Österreich-Bezug herzustellen. Zum Beispiel über den ungarischen ATP-Turnier-Debütanten Fabian Marozsan, der beim Rom-Masters 1000 den vermeintlich unschlagbaren US-Open-, Barcelona- und Madrid-Sieger Carlos Alcaraz sensationell eliminiert hat, ehe er am Kroaten Coric im Achtelfinale scheiterte.
Jener fabelhafte Fabian, von dem wir natürlich flugs erfahren haben, dass er ja Österreich-Legionär ist, der allerdings das Pech hatte, seiner Quali-Erfolge in Rom wegen nicht beim Challenger seines Bundesligaklub Mauthausen gegen Thiem und Co. spielen zu können. Also ein Österreicher mehr und ein Ausländer weniger, was zum Beispiel für den Tennisklub Seefeld in Tirol nicht zutrifft, der in der rotweißroten Bundesliga zu 100 Prozent österreichfrei ist mit fünf Deutschen und einem Italiener, der als Südtiroler jedoch als Beutetiroler gilt, oder?
Soweit ein kurzer Einblick zum Team-Tennis mit Schwerpunkt Nachwuchsförderung, die allerdings mitunter gegen Körberlgeld für Routiniers ins Hintertreffen gerät. Ob´s zu einem Österreich-Bezug beim von Inter im Champions-League-Finale zweimal besiegten, harmlosen Erzrivalen AC Milan kommt, bleibt vorerst Spekulation. Die Rede ist von einem mehrmals plakatierten Milan-Engagement unseres Arnie Arnautovic, der zuletzt wieder für Bologna spielen durfte, ohne aber bei einer Doppelnull zu treffen. Was in diesen Falle einige Spatzen von den Dächern pfeifen, halten andere hingegen bis zum Beweis des realen Gegenteils für (Zeitungs-)Enten-Geschnatter.
Wie gesagt, ganz schön witzig, wenn man sich die Abfolge von atemberaubenden Sensationen mit deren eher kleinlauten Dementi vor Augen hält. Bei einer verbrieften ganz anderen Nachricht von gestern allerdings hat sich der Spaß aufgehört, vor allem für mich, der ja mit ähnlichen, aber anderen knallharten Diagnosen konfrontiert war. Bei Heinz Lindner (Foto, NZZ), dem Nationalteam-Tormann, bei FC Sion engagiert, wurde sozusagen über Nacht ein noch dazu bösartiger Hodenkrebs festgestellt und im Blitztempo operativ entfernt.
Das, werte Blog-Freunde, sind Tatsachen-Meldungen, die alles andere relativieren, wenn´s ums Überleben geht und nicht um ein paar Millionen an Transfer- oder Handgeld auf oder ab, über die allenthalben auch in Entenhausen spekuliert wird. Zu dieser „Abwehrreaktion“, wenn ich das so sagen darf, wünsche ich von dieser Stelle aus dem Nationaltormann jenen Schuss an mentaler Stärke, mit dem er den stärksten und gefährlichsten Gegner entschärfen und besiegen kann. Kopf hoch, werter Heinz Lindner, du wirst es sicher schaffen!