Allgemein

Wimpernschlag liefert Hoffnung statt Verzweiflung

Knapp vorbei ist auch daneben. Auch wenn´s nur ein Hauch ist. Einmal waren es nur 11 Hundertstel, jetzt nur noch lumpige fünf Hundertstelsekunden. Schon zum zweiten Mal in Folge fehlte Katharina Liensberger nur ein Wimpernschlag, um die mehr als sechsjährige Slalom-Sieglosigkeit der ÖSV-Damen zu beenden. Auch ohne historischen Triumph muss man den Hut ziehen vor der Vorarlbergerin, die als letzte Podest-Hoffnung sowohl am Semmering als auch am Bärenberg (Sljeme) bei Zagreb in der Entscheidung sowohl kühlen Kopf als auch kaltes Blut bewahrte, um zweimal hintereinander, im alten wie im neuen Ski-Jahr, mit ihren ersten zweiten Plätzen trotz des Überdrüber-Duos Vlhova und Shiffrin auch ihrem Siegestraum immer näher zu kommen. Darum herrscht Hoffnung statt Verzweiflung.

Auch wenn die (Podest-)Last schlussendlich im Finale allein auf Liensbergers Schultern lastete, so ist nicht von der Hand zu weisen, dass ihre (mentale) Kraft ganz sicher auch mit der mannschaftlichen Stärke des ÖSV-Slalomteams zu tun hat, das mittlerweile auch den Ausfall einer Bernadette Schild verkraftet hat. Geteilter Druck, so ließe sich in Abwandlung des geflügelten Wortes sagen, ist der halbe Druck und eine beschwingtere Fahrt. Obschon mit Kathi Truppe, Kathi Huber und Franzi Gritsch ein Klasse-Trio den Mut zum Risiko mit Ausfällen bezahlte, so gab´s nichtsdestotrotz mit Chiara Mair (9.) und der nach einem schwierigen Comeback (Kreuzband) langsam wieder zu sich selbst findenden und in Form kommenden Olympiadritten Kathi Gallhuber (11.) noch ein Duo, das sich ohne Topleistung unter den Top 11 klassierte.

Masse an Klasse ist und bleibt der Stoff, aus dem sich a la longue austauschbare Sieger/innen formen lassen, selbst wenn es sich bei der Konkurrenz um solch Jahrzehnte-Größen wie Vlhova und Shiffrin handelt. Es ist mittlerweile keine Frage mehr ob, sondern nur noch wann Kathi Liensberger die endlos lange Sieges-Durstrecke beendet. Und wenn nicht sie, dann vielleicht eine andere aus dem kompakten Slalomteam, das wieder beweist, wie Konkurrenz das Geschäft belebt. Schön wär´s, würd´s auf alle ÖSV-Sparten zutreffen. Auch abseits der Alpinszene …

Zum Kommentieren hier klicken

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Meist gelesen

To Top

Diese Webseite verwendet Cookies, um Ihnen ein angenehmeres Surfen zu ermöglichen