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Wenn groteske Surrealität zum Nachbarn wird

Noch befinden uns wir alle vom Fußvolk im Lockdown bis auf wenige Auserwählte oder, wie es so schön heißt, Zuständige fürs Lebensnotwendige. Und wenn auch sonst die Rollbalken wieder runtergelassen wurden bis auf weiteres oder gar längeres, so darf zumindest der Spitzensport, sprich: Profisport, auch im Jahre 2021 weiter seiner mehr oder weniger lukrativen Arbeit nachgehen und seine bezahlten Jobs ausüben. Na ja, da haben die sonstigen Polit-Scharfmacher und pseudomedizinischen Schwarzmaler ausnahmsweise Gnade vor ihrem Recht ergehen lassen, weil´s um die Existenzen von (Halb-)Profis geht, diese Nachtsicht aller Taxen muss man Kurz und Co. ganz hoch anrechnen, eh klar. Dass man im Gegensatz gegen den sonstigen Schrei nach täglichen Turn- oder Bewegungsstunden aber der Corona-Causa prima wegen wider alle Vernunft die Mobilität auch aller gesunden Kinder wie Schüler auf ein Minimum einschränkt, spricht zweifellos für ausgeklügeltes Kalkül und gesunden Menschenverstand, keine Frage, nicht wahr? 

Aber wenn die Welt eines Virus halber sozusagen Kopf steht oder auf den Kopf gestellt wird, dann gewöhnt sich der Mensch allmählich auch an die skurrilsten, surrealen, paradoxen bis zu dümmsten Maßnahmen bzw. Ritualen, die uns – dem TV sei dafür gedankt – auch via Bildschirm nähergebracht werden. Ist´s nicht grotesk, wenn sich in menschenleeren, zuschauerlosen Fußball-Arenen oder Ski(sprung-)Stadien die Stimme eines professionellen Platzsprechers überschlägt, ohne dass es irgendein Echo von den Tribünen gibt, es sei denn, man hört anders als früher die nicht immer spruchreifen oder zimmerreinen Flüche oder Sprüche der SportlerInnen. Ist´s nicht lachhaft, wenn sich eben diese, kaum dass sie Zielräume erreichen oder Spielfelder verlassen, selbst dann, wenn alles Open Air passiert, im Handumdrehen ihre Masken aufsetzen – ganz so, als plagte sie schlechtes Gewissen, würden sie nicht in Windeseile so handeln. Selbst dann, wenn sie mehr als nur einen Baby-Elefanten weit voneinander oder aber Mikrophonen von TV-, Radio- und sonstigen Reportern entfernt sind…

Kinder, Kinder, ob Corona, ob Covid-19 oder Sars 2-Covid, wie immer man dieses diabolische Biest auch nennt, es hat unser ganzes Leben infiziert, unser Verhalten im Alltag ebenso wie in oder manches Mal auch bei der schönsten Nebensache der Welt, die Sport heißt. Und wenn das alles noch länger oder gar lange andauert, dann bin ich mir nicht so sicher, ob die Normalverbraucher dann noch wissen, was gute, alte und nicht eine aus welchen Motiven immer her gefaselte neue Normalität bedeutet, wie sie ausschaut und wie man mit und ihr lebt. Man soll bekanntlich den Teufel nicht an die Wand malen, aber hoffentlich kriegen die (Spitzen-)SportlerInnen keine vollen Hosen, wenn irgendwann die Arenen, Hallen und Stadien wieder bummvoll und die ausgehungerten Fans so laut sind, dass sie ihnen auf die Nerven gehen. Seit uns Corona beehrt, ist ja sowieso das Surreale statt dem Banalen zu unserem Nachbarn geworden. Wir leben längst mit ihm unter einem Dach – paradoxerweise auch bei freiem Himmel…

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