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Wenn Skikameraden Freundschaft sagen!

Rivalität und Freund- oder zumindest Kameradschaft sind alles, nur nicht unvereinbar. Vor allem im Sport, auch wenn der Fairnessgedanke mitunter immer wieder mit Füßen getreten wird. Das jüngste positive, vorbildliche Beispiel lieferten jetzt Skiverband, Skipräsident Peter Schröcksnadel und Kitzbühel-Ski-Club-Boss Michael Huber. Anders als in manch anderen Bereichen gab´s da nach dem Schweizer Regierungs-Stopp für die Wengen-Rennen keinen Hauch an Schadenfreude vom sportlichen rotweißroten Erzfeind, vielmehr einen von allen Obrigkeiten bis hin zur FIS in dieser schwierigen Situation abgesegneten Schulterschluss an Gleichgesinnten.

Wie schnell, wie effizient, wie trotz aller Corona-Hürden unbürokratisch der Kitzbüheler Ski-Club unter einer unaufgeregten, sachlich wie fachlich fundierten Führung mit einem Schlag einen Klassiker-Doppelpack mit einer ganz neuen Programmgestaltung aus dem Ärmel zauberte, das ist aller Ehren wert – und ein Beweis, was alles möglich und machbar ist, wenn man sich dabei mit Hirn und Herz, Ambition und Arbeit in eine Aufgabe kniet.

Wie allen anderen österreichischen Ski-Zentren, die den Renn- und Lauffsport mit notabene defizitären Veranstaltungen ohne Fans am Leben halten, ist dem Ski-Club Kitzbühel ebenso wie der Gamsstadt und allen, die zum Klassiker-Doppel über zwei Wochenenden beitragen, höchster Respekt zu zollen. Monte Carlo der Alpen hin, Streif-Mythos her, selbst die beste TV-Werbung von einem Rennen ohne den obligaten 100.000 Zuschauern und Zehntausenden an Touristen kann den Verlust an Wertschöpfung bei weitem nicht auffangen, von dem die Stadt unter Horn und Hahnenkamm einen halben Winter lang nicht nur profitiert, sondern seit Jahrzehnten normalerweise sehr gut lebt.

Andersrum:  ÖSV und Schröcksnadel, Kitzbühel und Huber haben auch dank Plazet von Weltcup-Waldner und FIS-Granden über den Skirennsport hinaus dem von vielen Seiten bedrohten bis geschädigten Wintertourismus mit ihrer Spontanförderung eine ganz wichtige, wirksame Mut-Injektion gegen aufkommende Depressionen verabreicht. Auch das ist einer der Trümpfe, die der Sport in einer Zeit ausspielen kann, in der die Normalität pervertiert wird. Nur zu hoffen, dass sich der heuer sündteure Kitz-Doppelpack a la longue auch als eine unschätzbare Investition in die Zukunft erweist. In diesem Sinne gilt es ganz unpolitisch zu verkünden: Freundschaft der Skikameradschaft!

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