Fussball

Wenn´s nach englischen Wölfen geht, geht´s dem VAR an den Kragen

Aus England kam jetzt eine interessante und womöglich weitreichende Nachricht, die poetisch formuliert, so lautet: Wandernde Wölfe haben Lust darauf, den VAR zu fressen! Im weniger pathetischen Klartext geht es darum, dass der Traditionsklub Wolverhampton Wanderers bei der Premier League den Antrag eingebracht, den vor fünf Jahren unter großem Hurra eingesetzten Video Assist Referee, also VAR, wieder abzuschaffen. Grund: Das vermeintliche Allheilmittel gegen Fehlentscheidungen auf dem Rasen habe zumindest zu ebenso vielen Fehlentscheidungen im Video-Keller geführt, die Spiele um zehn und mehr Minuten verlängert und erst recht Unfrieden gestiftet statt für Fairness gesorgt. Oder andersrum: Der Berg kreißte und kreißte und heraus kam ein Mäuslein nach dem anderen, welches nur für Ärger sorgte angesichts von oft fatalen bis falschen Millimeter-, Fuß- oder Nasen- statt Fingerspitzengefühl-Entscheidungen. Darauf werde ich später noch zurückkommen

Man kann gespannt sein, wie am 5. Juni in England unter den Premier-League-Vereinen abgestimmt wird in dieser inzwischen eher leidigen Causa, die meiner Meinung nach gute Gründe hat, aus der Fußballwelt geschafft zu werden. Da die VAR-Beute-hungrigen Wölfe als Antragsteller nicht abstimmen, bedarf es unter den verbleibenden 19 Klubs einer Zweidrittelmehrheit von 13 Stimmen, damit der mehr als umstrittene, oft genug verdammte Videoassistent zumindest in England wieder Geschichte ist statt uns weiter Zukunft, Fortschritt und Fairness vorzugaukeln mit allen möglichen geometrischen Darstellungen und Linien, die im oft allzu menschlichen Volkssport Fußball mehr als übertrieben scheinen. Lasst den Fußball wieder Fußball sein mit allen menschlichen Fehlern, weil irren menschlich ist im Gegensatz zur künstlichen Intelligenz, die uns womöglich auch noch im Sport mit allem verfügbaren Unfug der Fortschrittsgläubigen bis in alle Ewigkeit droht.

Womit ich als objektiver, neutraler Betrachter der heimischen Szene auf das 2:0 von Sturm Graz gegen den dadurch so gut wie entthronten Titelverteidiger und Serienmeister RedBull Salzburg zurückkommen will. In dieses voraussichtlich schon titelentscheidende Duell griff der VAR mit einem schwerwiegenden Fehler ein, der höchstwahrscheinlich den Ausgang der Meisterschaft verzerrt hat. Statt des zweiten Tores für die Grazer hätte es nämlich in der Szene davor einen Elfmeter für die Bullen geben müssen, der nicht gegeben  wurde, von dem der Oberschiedsrichter aber danach gestand, dass er ihn hätte geben müssen.

Ein zu spätes „Geständnis“, um das sich die vielleicht um den Titel gebrachten Salzburger nichts kaufen, sondern höchstens jammern können, während die  Mehrheit den Fehler wahrscheinlich unter Aufatmen bejubelt: Gott sei´s gedankt, endlich sind die Salzburger nicht Meister! So schön auch Abwechslung sein mag, mit Fairness hat das alles nichts zu tun. Verständlich, dass Wölfe ein Rudel bilden wollen, das dem „Gegner“ an den Kragen  geht… 

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