Fussball

Ohne Alaba gilt erst recht das Erfolgsprinzip: Star ist die Mannschaft

Die Hoffnung, so sagt ein Kalauer, stirbt zwar zuletzt. Aber die Chancen, dass David Alaba bis zur EM-Endrunde in Deutschland wieder fit wird, sind leider fast auf den Nullpunkt gesunken. Offenbar haben sich – vielleicht auch des beschleunigten Heilungsprozesses wegen, wer weiß, ob da im Comeback-Countdown nicht doch übertrieben wurde – schmerzhafte Folgen der Kreuzband-OP eingenistet, die zu einem neuerlichen Eingriff geführt haben, wenn auch nur zu einer Arthroskopie. Wie die Dinge liegen, so wird Teamchef Ralf Rangnick zwar bis zum letztmöglichen Moment zuwarten, um Gewissheit zu haben, aber wohl damit rechnen müssen, ohne den rekonvaleszenten Real-Madrid-Star in die EM im Nachbarland zu gehen.

Bei allem Respekt vor der Klasse, die David in Normalform ausspielen kann, und aller Wertschätzung, welch ein Goliath er an Titeln, Pokalen und Erfolgen auch war, kann und darf das Wohl und Wehe einer National-Elf von mehr als 20 Kaderspielern nicht an einem einzigen Mann hängen. Abgesehen davon, dass uns das die deutschen Nachbarn mit Meister Leverkusen und Überraschung Stuttgart eindrucksvoll demonstrieren, spielt im heutigen Tempofußball der engsten Räume immer mehr das einstige Berti-Vogts-Prinzip die Hauptrolle, das da heißt: Der Star ist die Mannschaft!

Oder andersrum gesagt: Nur die Umsetzung der richtigen Taktik durch perfektes Teamwork, bei dem ein Rädchen ins andere greifen muss, führt in der Regel zum Erfolg. So überraschend und schön es auch wäre, würde Alaba wie durch ein Wunder doch noch Euro-fit, so schlecht bis gefährlich wäre es zum anderen, seinen Ausfall auch medial überproportional zu bejammern. Und damit auch ganz unbewusst und unterbewusst den Ersatz zu einem Lückenbüßer zu stempeln.

Auch wenn Alaba ein klingender Name im Weltfußball geworden ist, so haben seine Alternativen nicht nur bei Real Madrid, sondern auch im Nationalteam bewiesen, dass sie mehr als nur Ersatzleute sind, sondern geradezu nahtlos seine Aufgaben auf ihre Weise im Sinne des Teams erfüllen, Wär´s anders, hätte ja die Nationalmannschaft auch ohne ihren Kapitän nicht gezeigt welch kompakte Einheit sie unter ihrem auch international gefragten Teamchef geworden ist.

Nicht nur, aber auch im entfesselten Stil beim spektakulären 6:1 gegen die Türken. Es MUSS auch ohne einen Alaba gehen, der nicht mitspielt, dafür aber als personifizierter guter und erfolgreicher Geist erste Reihe Mitte sitzend, schwitzend und hoffentlich jubelnd dabei ist. Als Musterbeispiel, dass der Star die Mannschaft ist, deren Bestandteil er deit fast eineinhalb Jahrzehnten ist…

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