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Guardiola hat Citizen-Aufgabe mit „Pep“ gemeistert

Im Duell der Emirate-Milliardäre als Klub-Potentaten hat jetzt Abu Dhabi mit Manchester City gegen Katar mit Paris Saint Germain das Vorjahrsspielchen umgedreht und die Nase mit der ersten Final-Qualifikation der Vereins-Geschichte in der Champions League eindeutig vorn. Zugleich gibt´s dem einstigen Barcelona-Meistermacher Pep Guardiola die Chance, als einer von wenigen Trainer die Champions League mit zwei Klubs zu gewinnen – entweder gegen Real-Madrid, den Ex-Rivalen in Spanien, oder gegen Chelsea, die ständige Konkurrenz in der Premier League. Dabei hätte wohl niemand zur Halbzeit des Hinspiels in Paris gedacht, als PSG fast Katz und Maus mit City gespielt hatte, dass sich der designierte englische Fußballmeister am Ende mit einem Gesamtscore von 4:1 (2:1, 2:0) souverän durchsetzen und schlussendlich das anfängliche Spielgeschehen auf den Kopf stellen würde. Also so etwas wie: Such´s Balli, diesmal aber umgekehrt.

Der für ManCity historische Weg ins Endspiel bedeutet auch einen Triumph des Kollektivs über den mitunter allzu ausgeprägten Individualismus bis Egoismus. Auch wenn das Können, um nicht zu sagen: die Fußballkunst, beim Brasilianer Neymar jr. außer Zweifel stehen – er personifiziert wie keiner anderer diesen egomanischen Zug mit seinen wenn auch oft mit allen Mitteln eingebremsten Einzelaktionen. Und wenn sie nicht zum Ziel führen, sondern womöglich gar Konter in der Vorwärtsbewegung auslösen, dann brennt der Hut leicht auf der eigenen statt des Gegners Seite. Bei allem Respekt vor Neymar jr., sein Hang, mit dem Kopf durch die Wand zu dribbeln, endet allzu oft in einer Fallsucht mit Ansage, auf die aber immer weniger Schiedsrichter reinfallen. Man könnte es auch so sagen: Ganzer Neymar, aber nur ein halber Messi, der ihm mit Verlaub, was Eins gegen Eins betrifft, doch weit voraus ist.

Ja, Messi, Ronaldo, Neymar jr., das sind die gewissermaßen bombastischen Namen und schillernden Figuren der aktuellen Szene, um die sich tolle Storys ebenso ranken wie gute Merchandise-Geschäfte wickeln lassen. Was den Klang des Namens betrifft, können die de Bruynes, Mahrez´, Silvas, Fodens zwar bei weitem nicht hinriechen, aber mit ihrem ausgeprägten Sinn für Mannschaftsgeist und Teamwork haben sie die (sich auch durch Disziplinlosigkeiten selbst schwächenden) PSG-Individualisten im wahrsten Sinn des Wortes abstinken lassen.

Quintessenz dieses ersten Chapions-League-Semifinalduells: Der (Welt)-Fußball braucht zwar Ikonen und Idole, die noch ein bisserl besser sind als die Besten, er ist und bleibt aber ein Mannschaftssport, in dem vor allem entscheidet, dass es keine Schwachstellen gibt. Und diese Aufgabe hat Guardiola bei den Citizens nach längerer internationaler Anlaufzeit gewissermaßen mit „Pep“ gemeistert…

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