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Vom Rekord-Lewa in spe, der bleibt, und „Alle-Zehne“-Alaba, der geht

Der FC Bayern München ist zum neunten Mal deutscher Meister. Aus eigener Kraft, das hätte ein spektakuläres 6:0 gegen den früheren Rivalen Borussia Mönchengladbach nicht besser unterstreichen können. Vorzeitig allerdings nur durch fremde Hilfe, die just der langjährige Erzrivale Borussia Dortmund mit seinem Sieg ausgerechnet gegen jene Leipziger feierte, die noch vom künftigen Bayern-Trainer Julian Nagelsmann betreut wurden.  Ein mehr als interessantes Dreiecksverhältnis jedenfalls, was aber nichts daran ändert, dass das Schützenfest gegen die Gladbacher auch so etwas wie ein Solo für Robert Lewandowski war. Mit drei Toren hat der aktuelle Weltfußballer auch die Tür aufgestoßen, in den letzten Bundesliga-Runden den Uralt-Rekord von „kleines, dickes“ Gerd Müller zu knacken, mit 39 Treffern fehlen ihm nur noch zwei Tore, um ihn zu übertreffen – und das, obschon der inzwischen längst in München sesshafte, nein: heimische „Lewa“, vier Meisterschaftsspiele verpasst hat!

Verständlich, dass es sich der Serienmeister zwanzig oder mehr Millionen im Jahr kosten lässt, um den Torgaranten und Golddukaten noch ein paar Jahre länger halten zu können, nicht zuletzt deshalb, weil aus dem ballgierigen und torgeilen Egomanen mittlerweile ein Teamplayer geschlüpft ist, dem sogar ein Egomane i. P. wie der ehemalige Weltfußballer Matthäus, der „Loddar“, Rosen streut. Unsereins will partout nicht zum Nestbeschmutzer gestempelt werden, möchte aber als Realist festhalten, dass es bei allem Respekt vor seiner tollen Karriere (auch vom Manager) absolut vermessen war, für eine Vertragsverlängerung von Abwehrspieler David Alaba so viele Millionen im Jahr zu verlangen wie (der pikanterweise vom gleichen Manager betreute) beste Bayern-Torjäger seit einem halben Jahrhundert. Trotz 10. Titel!

Zehnte Meisterschaftsfeier für David Aaba

Während „Lewa“ also beim FC Bayern und in München bleibt, müssen wir immer noch auf die Bestätigung warten, dass Alaba tatsächlich zu Real-Madrid wechselt, wie es die Spatzen schon länger von den Dächern pfeifen. Ob er dabei, abgesehen vom fetten Handgeld und noch fetteren Gagen, dabei das große Los zieht, sei einmal nach dem Real-Lokalaugenschein in der Champions League mehr als dahingestellt. Und damit auch die Frage offen, ob ihn die neue oder nach gescheiterten Bayern-Gesprächen neuentdeckte Herausforderung als treibende Kraft ebenso zum (sportlichen) Happy End führt wie in München. Aber wer weiß, vielleicht hat sich der alte Spruch, dass Geld allein nicht glücklich macht, mittlerweile ins Gegenteil verkehrt. Dürfte wohl so sein, dass nicht die Uhren, aber die Menschen halt inzwischen anders ticken. Und da macht ein Endzwanziger wie David Alaba wahrscheinlich keine Ausnahme.  

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