Allgemein

Als sich Deutschland ein Fußball- und ein Sicherheits-Eigentor schoss…

 Deutschland, Deutschland, magst greinen und weinen. Wenn man´s genau nimmt, dann hat es sich in München gleich zwei Eigentore geschossen. Eines, mit dem der glücklose Heimkehrer Mats Hummels das 0:1 des Exweltmeisters gegen den Weltmeister Frankreich besiegelte. Das andere geht aufs Konto der sonst so peniblen, strikten, strengen Sicherheitsbehörden, die wohl mit Blindheit geschlagen gewesen sein mussten, jenen Paragleiter im Auftrag von Greenpeace übersehen zu haben, der fast abgestürzt wäre, ein paar Betonstücke mitgerissen und zwei Zuschauer verletzt hatte.

So was wie dem Ex-Bayern-, wieder Dortmund- und wieder DFB-Abwehrrecken kann passieren, obschon er ins eigene Tor besser traf als sein Ex-Klubkollege Gnabry mit dem Volley, der über die Latte ging, der einzig wirklich guten deutschen Angriffsaktion. Aber dass eine von Sicherheitskräften umzingelte Allianz-Arena, in der nur die Gesündesten der Gesunden reindurften, sozusagen zum Forum Bajuvarum für die militanten Grünen wird, das sollte auch dem sonst so (fast) über alles erhabenen bayrischen Ministerpräsidenten aus dem Frankenland zu denken geben – und die Augen ein bisserl mehr öffnen als der öffentlichen wie der privaten Security.

Meine Wenigkeit weiß, wovon sie spricht, schließlich hatte ich bei Olympia 1972 in München fast eine Nacht lang gewacht, bis Gewissheit war, dass der Terroranschlag des palästinensischen „Schwarzen September“ so weit ich mich erinnern kann, 14 Tote auf dem Gewissen hatte. Man stelle sich vor, dieser Paragleiter hätte sich nicht nur „klimatische“ Botschaften/Forderungen an die übrigens gelben Fahnen geheftet, sondern – im Moment hat´s ja wieder zwischen Hamas und Israel gekracht – womöglich Bomberl, Granaten oder Molotow-Cocktails abgeworfen, was dann? Ich möchte nicht wissen, wie laut auch der mediale Aufschrei gewesen wäre, hätte es sich beim Paragleiter nicht um einen Ambassador des gutmenschlichen Glücks gehandelt hätte, sondern um einen, der – sagen wir es einmal so – KEINEN Linksverbinder im politischen Sinne. Na, da wäre Fußball, deutsche Pleite und drohendes Vorrunden-EM-Aus nur noch Nebensache und der Polit-Paragleiter das Kardinalproblem und Generalthema auch in den Nachrichten, Pardon: News, gewesen. Alles nur eine Frage der Wertigkeit und Wertung, gell.

In diesem Sinne kann ich von den eher kurzsichtigen statt weitblickenden, eher vorwurfsvollen statt übervorsichtigen bayrischen Sicherheitskräften des selbsternannten Polit-Apostels Markus Söder nur eines fordern: Prüfen sie getestete und geimpfte Zuschauer weiterhin penibel auf Herz und Nieren solange, bis hinter eurem Rücken der nächste Paragleiter in die Allianz-Arena schwebt. Motto: Ein Gleitschirm wird kommen, Ungetestet. Ungeprüft. Gutmenschlich. Und da wäre jeder Vorwurf natürlich eine Unterstellung. Als ganz spezielle Form von einem deutschen Eigentor … 

Zum Kommentieren hier klicken

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Meist gelesen

To Top

Diese Webseite verwendet Cookies, um Ihnen ein angenehmeres Surfen zu ermöglichen