Es lebe die Minderheit! Nicht mehr schützen wie früher, als sie an den gesellschaftlichen Rand gedrückt wurde, nein nein: sie muss gefördert und ins rechte, mehrfarbige Licht gerückt werden, so weit es geht und so oft es möglich ist. Dass die Frage, ob die Allianz-Arena in München beim Match gegen Ungarn in Regenbogenfarben getaucht hätte werden müssen statt eben diese besondere Form von Illuminierung zu verbieten, vor allem in deutschen Landen zum wichtigsten Euro-Thema stilisiert wurde, gleicht einem Treppenwitz. Wer so laut nach Toleranz schreit, die allerdings nur in einer Richtung gefragt ist bzw. gelten soll, der sollte wissen, dass es nach dem eisernen Gesetz von Aktion und Reaktion irgendwann einmal einer schweigenden Mehrheit zu bunt und aus all diesen Toleranz-Zwangsbotschaften ein (intoleranter) Bumerang wird.
Wie wir aus jüngster Vergangenheit wissen, waren unsere Deutschen schon einmal Papst, was sie natürlich auch dazu befähigt und berechtigt, unfehlbarer und päpstlicher als alle anderen zu sein, sprich: quasi wie einst unselig zu diktieren, was gute Sache zu sein hat und als schlechtes Verhalten zu verdammen ist. Dazu gibt´s genügend Sendezeiten vom ARD über ZDF und Eurosport bis, das muss man dem Staatsfunk zugestehen, erst ganz am Schluss zum ORF. Das gesellschaftspolitische, sozialromantische „Pass-Spiel“ über Linksverbinder bis zur linken Sturmspitze, von einem deutschen Ex-Briten-Legionär und Ex-Nationalspieler, der sich als Andersartiger unter medialem Jubel geoutet hat, über Sänger, Songwriter, Schauspieler und Schausteller funktioniert zumindest so gut wie zuletzt das Angriffs-Spiel der Deutschen, aber auch der Österreicher.