Mittlerweile wissen wir, dass Sergio Ramos – er musste als Langzeitkapitän ja ganz offensichtlich für den fünf Jahre jüngeren David Alaba bei Real-Madrid den Platz räumen – für eine fürstliche Zweijahres-Gage bei Paris St. Germain gelandet ist. Ein Deal, der abgeschlossen wurde, obschon der defensiv gefürchtete „Eisenfuß“ und offensiv ebenso gefürchtete Kopfballspezialist gar nicht bei Euro 2020 anno 2021 dabei war. Und andererseits hatte sich sein künftiger Klubkollege, Azzurri-Tormann Donnarumma, schon vor seinem wichtigen Beitrag zur Finalqualifikation Italiens vom AC Milan verabschiedet, um … ja, um was zu werden?
Es stellt sich nämlich die Frage, ob die mit katarischen Petrodollars finanzierten Pariser den bärtigen Zweimetermann um Zig-Millionen gar deshalb geholt haben, um ihn als superteure Alternative und Reserve für den Spanier Navas auf die Ersatzbank zu setzen? Dieser Navas spricht nämlich wie der neue Abwehrchef Sergio Ramos natürlich Spanisch. Jedenfalls eine interessante Konstellation. Aber lassen wir dieses Thema, weil´s nicht unsere Sorge sein sollte, was die Katari mit ihren Milliarden anfangen – oder die PSG-Sportchefs Leonardo und Pocchettino ihnen einreden…
Wie aber steht´s jetzt um unsere Sieger der Herzen, die post festum als bewunderte, gefragte und wohlfeile Objekte der Begierde zumindest medial schon seit dem bitteren, unverdienten Euro-Aus an alle möglichen Topadressen verkauft wurden/werden? Bisher jedenfalls ist noch keiner dort gelandet, wo er schon im allgemeinen Verkaufstrubel untergejubelt wurde, nicht einmal unser aller Arnie, bei dem sich die Rückkehr nicht am Kauf- oder Verkaufswünschen von Shanghai und Bologna spießt, sondern an den vier, fünf Mille Euro an Abschlagszahlung stößt, die die Brüder Marko und Daniel, Star und Star-Manager, gern auf der hohen Konto-Kante haben möchten.
Wer landet wirklich wann und wo: Grillitsch, Hinteregger und Sabitzer gelten als begehrte Objekte der Begerde von Topklubs…
Gelesen hab´ ich´s schon, aber noch weiß ich nicht, ob der SSC Napoli jetzt wirklich ernst macht mit Hoffenheims Florian Grillitsch, wobei ich auch nicht mehr gelesen und gehört hab´, ob Liverpool und Klopp immer noch so heiß auf ihn sind wie in der ersten Euro-Woche? Und was ist jetzt wirklich mit Leipzig-Star Sabitzer, um den sich angeblich Tottenham so lang gerissen hat, bis daraus der Bundesliga-Rivale Dortmund wurde, wenn stimmt, was jetzt kolportiert wird in der spekulativen Sommerzeit? Ein bisserl stehen die Sensationsstorys derzeit noch in der Warteschleife, es sei denn, man stuft die Vertragsverlängerung von Teamchef Foda durch Sportdirektor Schöttel als solche Meldung ein …
Trotzdem macht das Transfer-Rätselraten nicht halt. Was geschieht mit dem Turm in manch Abwehrschacht, mit „Hinti“, dem Hinteregger? Das Interesse, so wird ventiliert, spekuliert und prognostiziert, übertreffe inzwischen alles, was vordem gewesen ist, um mehr als seine sehenswerte Nasenlänge. Und was geschieht mit dem jungen 2m-Riesen Kalajdzic, der immerhin als einer der größten Euro-Stürmer aus tiefster, fast liegender Position ein Kopf-Tor erzielt hat? Hat er nicht eine bessere Adresse und Chance verdient als den VfB Stuttgart? Da hat´s Tormann Daniel Bachmann leichter und gut, weil er schon seit zehn Jahren fern der Heimat auf der Insel und nun in Watford gut versorgt und auch im Spiel mit dem Ball ohne größeres Aufsehen trainiert und verbessert wird.
Aleksander „Dragerl“ Dragovic ist schon vor Euro zum „roten Stern“ geworden, Rapidler Demir ohne Euro bei Barcelonas zweiter Elf.
Und noch besser hat´s Alaba-Freund „Dragerl“ Dragovic schon vor der EM getroffen, weil er mit Roter Stern Belgrad nicht Hammer und Sichel, sondern Nägel mit Köpfen gemacht hat, also in der Heimat seiner Familie gelandet ist. Aber am aller aller besten ist´s für Yusuf Demir und für Rekordmeister Rapid gelaufen, weil der eine bei seinem Traumklub FC Barcelona gelandet ist, vorläufig aber nur in der zweiten Elf und dritten sopanischen Lifa, Rapid aber eine halbe Mille an Leihgebühr kassiert und wenn Barcelona die Kaufoption zieht, noch 10 Mille casht. Und all das, obschon er nicht im Siegerkreis der Euro-Herzen war. Umso schöner für ihn, für Dragerl und Daviderl, dass für sie alles unter Dach und Fach ist, während es sich bei den anderen noch ungelegte Eier sind, die erst ausgebrütet werden müssen. Abwarten, ob beim beliebten Eierpecken danach nicht die Hühner lachen.