Leider ist nichts geworden aus einer Medaille für Österreichs SchwimmerInnen bei der Junioren-EM in Rom, von der ich seiner Bestzeiten wegen gedacht hätte, dass sie der Salzburger Luka Mladenovic ganz sicher gewinnen würde. Echte Experten allerdings haben mich (zu spät) vor zu großem Optimismus gewarnt, da der gute Luca zwar über viel Kraft verfüge, aber auch technische Defizite besitze, also schon im Semifinale am Anschlag gewesen wäre. Leider haben sich diese Zweifel einiger Fachleute bestätigt. Also bleibt zu hoffen, dass Mladenovic und sein Betreuerteam ihre Lektion von Rom gelernt haben.
Bei einer anderen Person hingegen steht aufgrund langjähriger Erfahrungen zu befürchten, dass sie alles andere denn die Konsequenzen aus ihrem Verhalten zu ziehen bereit ist. Dabei handelt es sich um den selbstgefälligen, unrühmlichen, familienorientierten Verbands-Vizepräsidenten, der zwar zwei Doktortitel vor seinem Namen trägt, dem aber endlich die schweigende oder zum Schweigen verdammte Mehrheit der Schwimmfamilie auf den Zahn fühlen sollte. Immerhin hat es der feine Vizepräsident als Sportkommissions-Mitglied ja geschafft, seinen Sohnemann Leon über eine Lagen-Staffel in die Junioren-EM-Mannschaft zu drücken, ohne dass der je ein Limit erbracht hätte. Und wie die Resultate zeigen, hat sich das ja auch wirklich gelohnt bzw. hat Herr Sohn die authentische Quali-Interpretation auch mit solch tollen Leistungen gedankt, die sich so lesen: Platz 27 im 1. Rennen, Platz 36 im 2. Rennen, mit Platz 15 als Startschwimmer der Staffel gerade vor sechs langsameren Rückenspezialisten. Sapperlot. Allerhand. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.
Jetzt bin ich schon gespannt, ob und wenn wann all jenen SportlerInnen das G´impfte aufgeht und der Geduldsfaden reißt, die nur um Hundertstel ein Limit, Entsendungen und schöne Reisen verpasst haben, während ein Capo-Filius so Mir-nichts-Dir-nichts ohne Qualifikationen einfach nominiert wird. Um meine alten, schon verrosteten Schulkenntnisse auszupacken, so möchte ich da den guten Cicero zitieren, der im römischen Senat über einen der gefürchtetsten Verschwörer in einer seiner vielen Reden sagte: Quo usque tandem abutere, Catilina, patientia nostra? Auf Deutsch: Wie lange, Catilina, willst du noch unsere Geduld missbrauchen? Man muss nur den Namen ersetzen, dann trifft man mit diesem Zitat den Nagel auf den Kopf. Höchste Zeit, dem Schwimmverband diesen von Karies befallenen Schneidezahn zu ziehen. Fragt sich nur, wer dazu den Mut zur Courage aufbringt …