Olympia geht in die Zielgerade, in der Österreich womöglich mit einschlägigen Medaillen noch im Nationenranking nach oben klettert, wer weiß. Langsam, aber sicher wendet sich das allgemeine Interesse doch ehr dem Fußball zu, der ja hierzulande schon längst so rollt wie in der zweiten deutschen Bundesliga oder in den Ausscheidungen der großen und kleinen Millionenligen. Und wenn wir gerade bei Millionen sind, so darf man nach dem Spiegel-Bericht als denkendes Wesen durchaus reflektieren, ob die kolportierten 19,47 Millionen Euro im Jahr für David Alaba bei und von Real-Madrid ein wohlfeiles oder eher doch astronomisches Gehalt sind. Dafür hat´s, wie man hört, sein Busenfreund aus violetten Jugendjahren, unser aller Arnie, also Arnautovic, beim FC Bologna viel billiger gegeben, um sich aus der chinesischen Umklammerung zu befreien.
Marko“Arnie“ Arnautovic bei seiner ersten Bologna-Pressekonferenz – und mit seinem serbischen Trainer-Mentor Sinisa Mihajlovic.
Da wir dürfen aufatmen, er ist sozusagen fast wieder daheim, unser Fußball-Genie, das bekanntlich nicht nur sportlich immer wieder für Unterhaltungswert oder alternativ Zünd- und Diskussionsstoff sorgt. Anders als Freund David hat es Arnie nicht zu Real Madrid, Barcelona, PSG, Liverpool oder einen der Manchester-Klubs geschafft, schwärmt aber von der immer noch von Festungsmauern umgürteten Stadt Bologna, natürlich dem Verein und natürlich auch von seinem Trainer Sinisa Mihajlovic, dem früheren jugoslawischen Star aus Serbien, der ihm die Metropole der Emilia Romagna so richtig schmackhaft gemacht hat. Ja, wie ich da und dort lese, ist´s jetzt allerhöchste Eisenbahn, den Menschen hierzulande sowohl die (Alt-)Stadt als auch den Verein richtig bekannt zu machen, also in der Geschichte beider zu blättern, um zu wissen, wo es lang geht.
Helmut Haller, der mit FC Bologna Meister wurde.
Was die aktuelle Lage des FC Bologna betrifft, so hat der zuletzt dem Abstieg gerade entkommene Traditionsverein (12.) mit Arnie als „flexibler Individualist“ (Mihajlovic) ganz schon viel Luft nach oben. Um aber an die vielleicht größte (ausländische) Klub-Ikone heranzukommen, wird Arnie mit seinem neuen Klub sozusagen den Himmel stürmen müssen. Um jungen Arnie-Fans in Erinnerung zu rufen und/oder ins Stammbuch zu schreiben – mit einem gewissen blonden Engel namens Helmut Haller aus Augsburg, einem begnadeten Techniker, wurde Bologna nämlich 1963 talienischer Fußballmeister. Und angesichts dessen ist der Weg von einer medial regional gefeierten Neuzugang aus China zur unvergessenen deutschen Vizeweltmeister-Legende (+2012) noch ganz schön weit.