Fußball und Emotion sind bekanntlich eins. Auf dem Spielfeld. Vor dem Fernsehschirm. In der Kabine. Auf den Tribünen. Wo gehobelt wird, dort fliegen Späne. Wo gewonnen wird, dort brechen Dämme. Wo verloren wird, dort fließen Tränen. Seit wir aber den Abschied des kleinen, großen Lionel Messi vom FC Barcelona verfolgen durften, wissen wir erst, was es heißt, wenn man einen Herzensklub verlassen muss. Da reicht nicht nur ein Taschentuch, um die Tränen zu trocknen und die Emotionen zu unterdrücken, die ja zwangsweise hochkommen müssen angesichts der Tatsache, dass der gute Lionel so genau nicht weiß, was er mit den 100 oder noch weit mehr Millionen machen soll, in denen er an der Seine statt am Strand der Costa Brava schwimmt.
Lionel Messi im Anflug auf Eiffelturm, Seine und Paris, während Franck Ribery mit einer Rückkehr an seine alte Isar-Villa liebäugelt.
Ja, werte Blog-Leser, scheiden tut weh, wie schon der Volksmund sagt, nach dessen Maul ja gern geredet und geschrieben wird. Und da ist´s wirklich super, dass es heutzutage nicht nur Zeitungen gibt, Radio und TV, sondern Social Media in vielfältiger Form, in dem in Bild und Ton gepostet und gezwitschert wird, was das Zeug hält. Ja, Gottseidank gibt´s Facebook, Instagram und Twitter, um dort statt Tränen seine Emotionen abzuladen. Als jüngstes (Muster-)Beispiel hat es das inzwischen teuerste Transferobjekt auf der Insel getan, ein gewisser Jack Grealish, der um 117 Millionen Pfund von seinem Herzensklub Aston Villa zum Scheich-Milliarden-Guardiola-Verein Manchester City gewechselt ist. Grealish also hat es mit Hilfe seiner PR-Strategen verstanden, die Tränen des Abschieds nach 19 Jahren voller Kapitänshöhen in allen Altersklassen bis hin zur Rückkehr in die Premiere League in weinerliche Worte auf Englisch zu fassen, die ich den Blog-Lesern unterm Strich mit einem Sternchen nicht vorenthalten möchte.
Jack Grealish ist Aston Villa so dankbar, dass er gleich zum neuen Herzensklub Manchester City wechseln musste
Jetzt aber ist´s Zeit, mich auch des nächsten (Alt-)Stars anzunehmen, den es aber nicht heim ins (Frank-)Reich zieht, sondern – zumindest nach Angaben einer auch mit dem Alaba-Manager sehr gut vernetzten Tages- und Abendzeitung – zurück an die Isar, nach München und zum FC Bayern. Ob es stimmt oder nur Information aus erster Hand ist, das weiß ich nicht, ob sie es jetzt selbst glauben können/würden oder auch nicht – angeblich ist der FC Bayern an einem Rückkauf des vor zwei Jahren aus Altersgründen ausgemusterten, bald 39jährigen Ribery so interessiert wie der der bayrische Franzose, der nach einer Florenz-Saison und einem Besuch bei seiner alten Villa und dem alten Verein sich eines noch älteren Werbeslogans erinnerte, der da heißt: Hier bin ich Franck, hier kauf ich ein! Oder ihr kauft mich mit 39 …
Ja, so ist das, wenn in die Jahre gekommene Kicker ihren Gefühlen freien Lauf lassen und in ihren Emotionen manches tun oder sagen, was im Innersten des Herzens auch aus Respekt vor dem alten oder neuem Herzensklubs gar nicht gesagt sein sollte. Was unseren Freund Ribery betrifft, so sei er daran erinnert, dass es zwar (s)ein Wunsch zum Comeback am richtigen Platz, aber zur falschen Zeit wäre. Sein Busenfreund David Alaba, mit dem er eine der besten Achsen der Bayern-Erfolgszeit bildete, ist nämlich nicht mehr an der Isar, trägt auch keine Lederhosen und kein Wams mehr, sondern ein königliches Trikot, meist weiß, aber auch blau. Ja, zum Zähneknirschen statt zum Heulen…
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