Sie kennen ja sicher den Spruch: Ist der Ruf einmal ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert. Ja, würd´s nur stimmen, dann könnte der FC Barcelona ganz nonchalant einfach weiter so in den Tag hinein leben, mit Geld um sich werfen, weil es sowieso schon egal ist, wie viel Schulden man aufgehäuft hat im Laufe der Jahre und der unverschämten Gehälter, die man auch den immer unverschämteren, noch dazu von geldgierigen Managern gegängelten Stars, gezahlt hat. Aber irgendwann kommt halt doch der Zahltag, an dem beim Kassasturz ans Tageslicht kommt, wie hoch der Schuldenberg angewachsen ist. Wer weiß, ob sich der gute Joan Laporta noch einmal um das Präsidentenamt bei den Katalanen beworben hätte, wäre ihm bewusst gewesen, dass der FC Barcelona mit 1,35 Milliarden Euro – wieviel das in der guten alten Peseten-Währung gewesen wäre, wollen wir gar nicht wissen – in der Kreide steht.
Ja, hätte er sich nicht vorgedrängt, müsste er jetzt nicht auch die Suppe auslöffeln, die ihm offenbar sein Vorgänger (der vordem auch sein Nachfolger war) eingebrockt hat. Aber da es nun einmal ist, wie es ist, ist er auf die Großzügigkeit bis verständnisvolle Barmherzigkeit seiner besten und darum auch teuersten Spieler angewiesen, die weder ihn noch ihren Herzensklub – wie die Dinge liegen oder zumindest proklamiert werden – im Stich lassen wollen. Und einer Ironie des Schicksals kommt´s ja gleich, wenn man sich daran erinnert, dass der FC Barcelona bis vor wenigen Jahren genau jenen Trikot-Sponsor aus den arabischen (Öl)-Emiraten hatte, der es sich mittlerweile ganz locker leisten kann, jenen Messi-as nach Paris zu holen, der für den FC Barcelona selbst zum angeblich halben Preis viel zu teuer war. Ja, so dreht sich das Fußball-Karussell unter den neuen Geldgebern oder eigentlich schon Machthabern in eine Richtung, die sich immer weiter vom Fußvolk der Fans entfernt.
Was sind schon ein paar Millionen in einem Spiel, bei dem es längst um Milliarden geht – und bei es durch die astronomischen Ablösen und ebensolchen Gagen zu einem ganz normalen Schrumpfungsprozess kommen muss, weil bei dieser wahnwitzigen Spirale hat nur noch ein paar Vereine mitmachen wollen, können oder aber dürfen. Die sogenannte Super-Liga ist, wenn Sie mich fragen, ja nur vorübergehend geplatzt, muss aber angesichts der offenbar nicht einzudämmenden Entwicklung wieder zum Thema werden. Aber wer weiß, vielleicht steckt dahinter ja auch Absicht nach dem geflügelten Wort, dass immer zwei Wege nach Rom führen. Und das ist ja bekanntlich auch nicht an einem Tag erbaut worden…