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Wenn Spa ansteht, erinnert sich die Formel 1 vieler Daten und Taten Schumis

Die Formel 1 scharrt nach der kurzen Sommerpause wieder in den Startlöchern. In 48 Stunden ist´s so weit, dann dröhnen auf der Ardennenstrecke im belgischen Spa-Francorchamps wieder die Motoren in der Königsklasse. Und wenn wir Spa sagen, dann denken wir zwangsweise auch an Michael Schumacher, der vor genau 30 Jahren eben dort die Szene betreten hat, der er fast zwanzig Jahre lang als der bis dahin erfolgreichste Rennfahrer der Geschichte seinen Stempel aufdrückte.  Ja, Schumacher und Spa, das wurde eine Liebesbeziehung, weil er hier, nur ein Jahr nach seinem Debüt, auch seinen Formel-1-Premieren-Sieg feierte – den ersten von insgesamt einem halben Dutzend auf dem Hochgeschwindigkeitskurs durch den Ardennenwald. Und hier feierte er nach dem sieglosen Comeback auch sein zwanzigstes Jahr Formel 1. Und hier wurde er ein Jahr später zum Ehrenbürger von Spa ernannt.

Wie es Michael Schumacher, dem siebenfachen Weltmeister, der in Frankreich so fatal über seine große Skileidenschaft gestolpert ist, wirklich geht, das wissen nur seine engsten Verwandten und Bekannten. Und ich persönlich will´s auch, ehrlich gesagt, gar nicht so genau wissen, sondern diesen fabelhaften Rennfahrer am liebsten so in Erinnerung behalten, wie es bei vielen (Kollegen) der Fall ist: Sieg, Siegessprung aufs Sieges-Podest, die Schumi-Faust geballt zum Haken, der signalisieren sollte: Hurra, ich hab´ triumphiert, die Gegner sind K. o.

Schumi-Faust und zwei Hamilton-Fäuste, der Formel-1-Neuling Michael mit Drummer Eddie Jordan und bei der Siegpremiere.

Mittlerweile gehen die Uhren anders in der Formel 1. Mittlerweile wurde Schumi just von jenem Lewis Hamilton, den Mercedes anno 2013 als seinen Ersatz engagiert hatte, an Siegen und Titeln eingeholt und übertrumpft. Und wie damals, als mit Schumacher auch alles Ferrari war, so war´s die längste Zeit auch nicht anders beim Briten mit Jamaica-Wurzeln, der im besten Auto auch der mit Abstand schnellste Pilot war, der Fix-Stern am GP-Himmel Aber wie gesagt, mittlerweile wird langsam alles anders, mittlerweile hat ihm nicht nur der manchmal allzu stürmische, darum fliegende Holländer Max Verstappen einen Kampf angesagt, beflügelt von Dosenmillionen des Roten Bullen, auch andere Teams und Fahrer drängen immer mehr nach vorn im letzten Jahr alter Regeln, ehe neue der neuen Formel 1 ab 2022 die Flügel weiter stutzen. Und damit auch die Kosten.

Wenn´s um Return of Investment geht, dann sind die Amis, die dem bald 90jährigen Jungvater Ecclestone die Königsklasse abgekauft haben, bekanntlich Weltmeister. Und sie wissen, dass gerade der Motorsport von Action lebt, die ja nicht unbedingt immer mit Unfallgefahr und Blechsalat zu tun haben muss. Das, was die Fans sehen wollen, das sind natürlich keine langweiligen „Prozessionen“, sondern auch und vor allem (harte) Rad-an-Rad-Zweikämpfe und atemberaubende Überholmanöver, also Salz in der Suppe statt des Eintopfs, der jahrelang in der Formel 1 serviert wurde.

Und für viel wichtiger, klüger und publikumswirksamer als alle Preise für Reifenstopps im Blitz- oder Rekord-Tempo halte ich es, dass es am Ende der Saison auch einen „Titel“ samt Trophäe für jenen Piloten gibt, der im Laufe der Rennen die meisten Gegner ausgebremst und überholt hat. Das nämlich hat zwar auch mit PS zu tun, vor allem aber mit Risikofreudigkeit und Lenkradkunst. Nichts gegen den einst omnipräsenten Bernie – aber was Business betrifft, so kann die Formel 1 immer noch etwas von den Amerikanern lernen. Schön wär´s, würd´s auch Michel Schumacher dreißig Jahre danach noch immer oder wieder mitbekommen. Ihm und der Formel 1 wär´s zu wünschen. 

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