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Kleiner Wermutstropfen in faszinierender Salzburger Bullen-Show

Salzburg hat´s wieder geschafft. Zum dritten Mal in Folge. Ein beeindruckender Champions-League-Quali-Hattrick. 2:1 daheim, 2:1 auch beim dänischen Mehrfachmeister Bröndby. Ein schöneres Geschenk für Kapitän Ulmer zu dessen 500er-Jubiläum mit Salzburg hätt´s kaum geben können. Wer gesehen hat, wie die roten Bullen spielten, der muss mit der Zunge schnalzen. Herzerfrischend zum einen, fast schon abgebrüht zum anderen. Faszinierend, wenn man ins Kalkül zieht, dass es mit Ausnahme des alten Bullen Ulmer und des eingewechselten Junuzovic keinen Bullen gab, der älter als 25 Jahre ist.

Andersrum: Salzburg ist ganz sicher die jüngste aller Mannschaften, die langsam, aber sicher zum Establishment der Beletage im europäischen Fußball gehört, eine geradezu unglaubliche Entwicklung, bedenkt man, dass es den Nachfolge-Ausria-Verein RedBull erst seit eineinhalb Jahrzehnten gibt. Und noch unglaublicher, dass das alles trotz einer ständigen Rotation an (verkauften) Spielern und (weitergereichten) Trainern fast reibungslos funktioniert. Ein System, das längst gegriffen hat auf und abseits des Spielfelds und der Spiele, in dem sich die Bullen-Strategie immer mehr durchsetzt, wie die heurige Siegesserie gegen heimische wie mehr oder weniger prominente Gegner.

Aber da, ohne jetzt wieder als Nörgler hingestellt zu werden, möchte ich mir doch eine oder besser gesagt: die einzige kritische Anmerkung erlauben. Was gegen Bröndby nicht bestraft wurde von den offensiv schwächelnden und ineffizienten Dänen samt Legionären, das könnte in der Gruppehase der Champions League den Bullen auf den Kopf fallen. Wenn ich nicht irre, dann hat Salzburg – unabhängig von den wegen Abseits zurückgepfiffenen, super herausgespielten Möglichkeiten – kurz vor der Pause im Sekundentakt zwei mehr als Hundertprozentige verjuxt und zumindest eine, wenn nicht zwei weitere ähnlich klare Chancen entweder aus Hast oder Nonchalance vergeben.

Bei allem berechtigten Jubel von Mannschaft, Jungtrainer Jaissle und Sportdirektor Freund, die sich in den Armen lagen – ob Aaronson, ob Adeyemi, ob Sesko oder Okafor und andere, die so unglaublich flink sind und so fabelhaft kicken können, mitunter mangelt´s den Jungen noch am letzten Kick im Abschluss. Aber ich bin mir sicher, dass angesichts der Salzburger Konsequenz diese Defizite über kurz oder lang ausgeglichen werden können. Wo ein drittes oder viertes, alles beruhigendes Tor sozusagen offensteht, dort muss man es einrennen. Das ist der kleine Spalt, der die ansonsten so faszinierenden Bullen noch von der ganz Großen trennt. Aber schon jetzt bin ich mir sicher: Kommt Zeit, kommt Tat!

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