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Preisfrage: Ist Katar als Taliban-Alliierter noch qualifiziert als WM-Veranstalter?

Vier aus fünf in der lukrativen Gruppenphase, wann hat´s das zuletzt, wenn überhaupt schon gegeben? Eins aus vier zum dritten Mal in der Champions-League, drei aus vier in der Europa-League. Salzburg (gegen Dänen), Rapid (gegen Ukrainer), Sturm (gegen Slowenen) und LASK (gegen Schotten) haben es in acht Duellen auf sieben Siege, ein Remis und eine Tordifferenz von 18:8 gebracht. Kurzum, eine rotweißrote Einbahn gegen gewiss keine schillernden Gegner, aber solchen Ländern, die immer wieder bei Euro oder gar WM überraschen.

Stichwort WM-Qualifikation. Jetzt gilt es für Teamchef Franco Foda, dieses international aufgebaute Momentum für die Ausscheidungsspiele in Moldawien, Dänemark und gegen die Schotten zu nützen, um womöglich mit einem Maximum an Punkten die Mini-Chance zu wahren, die Endrunde in Katar zu erreichen. Ja, aber die Ausfälle, die wir zuletzt zu beklagen hatten mit Lainer (Knöchelbruch) und Kalajdzic (Schulter-OP), ist das kein schlimmes Handicap?

Bei allem Respekt vor dem Stammspieler und der Zweimeter-Stürmerhoffnung – die Fülle an Alternativen an Top-Legionären, inzwischen aber auch heimischer Talente sollte, nein: muss diese Mini-Defizite locker kompensieren. Oder andersrum: Jetzt ist auch der gute Franco Foda gefragt, aus dem zweifellos international gewachsenen Angebot die richtige, beste Mischung zu finden, um aus der doch ein wenig über Gebühr bejubelten, aber doch unvollendeten Euro einen vollen Erfolg zu basteln.

Womit wir beim nächsten Stichwort sind, das nichts mit Champions League, Europa League, Franco Foda oder Teamspiele zu tun hat, auch nicht mit der Qualifikation FÜR die WM, sondern für jene VON KATAR als ohnehin schon seit Jahren wegen der ausgebeuteten Fremd- und Gastarbeiter ins Visier geratener Veranstalter. Ich weiß, ich weiß, Geld verdirbt den Charakter und wo Milliarden und Abermilliarden im frivolen Spiel sind, da werden Augen zugedrückt, da gilt Gnade vor islamischen Recht. Aber kann, ja darf die FIFA mit Uefa, Concacaf, Afrika und Verbänden Asiens und Ozeaniens reinen Herzens und guten Gewissens zuschauen, wie dass arabische Emirat die militanten Taliban mit der Staatsflotte nach Kabul jettet, um dort ein die westlichen Demokratien verspottendes Terrorregime zu re-installieren.

Und wenn die (mit Milliarden verschuldeten) Traum- oder Alptraumklubs nicht nur Anstand, sondern auch Hausverstand hätten, dann wär´s Zeit, dass auch sie sich von den neuen, mit Petrodollars um sich werfenden Machos und Machthabern trennen. Aus politischem, moralischen, aber auch den Fußball zersetzenden Gründen mit den Wahnsinnsablösen und Irrsinnsgagen, mit denen sie das weltweit populärste Spiel über kurz oder lang in den Ruin treiben.

Ich bin schon gespannt, ob und wenn wer sich traut, hier den (Steh-)Satz zu sagen, der inzwischen ja vor allem (Gutmenschen)-Gut geworden ist: Katar hat nicht den fernen Rubikon, aber eindeutig die rote Linie überschritten. Wer daran nichts Verwerfliches findet, der erinnert an den Elefanten im Porzellanladen. Und ist selbst schuld, wenn er zum Spielball dieser perfekt vernetzten Spezies wird. Die Antwort auf die Preisfrage, ob Katar noch qualifiziert ist als WM-Veranstalter, sollte sich erübrigen, weil sie nach dem Terror-Anschlag auf den Airport Kabul sowieso auf der Hand liegt. Wer aber hat den Mut zur Courage, eine Entscheidung zu treffen, die für klare Front sorgt…

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