Schwimmen

Schwergewicht liegt auf – Chuzpe!

Früher war´s geläufig, jetzt fangen nur noch ältere Semester was mit dem jiddischen Wort Chuzpe an, zu Deutsch: unverschämte Unverfrorenheit! An sich war´s nicht geplant, darüber ein Wort zu verlieren, aber gegebene Anlässe zwingen mich dazu, über das Paradebeispiel eines der selbstgefälligen, aber gegenüber Obrigkeit total subalternen Popanze der heimischen Sport-Bürokratie zu schreiben, der das Wort Chuzpe inzwischen verinnerlicht hat. Dabei handelt es sich um den schwergewichtigen und vor allem (golf-)schwungvollen Generalsekretär des österreichischen Schwimmverbandes. Thomas Unger lebt am OSV-Sitz Wien, stammt aber vom Schwimm-Club ASKÖ Steyr, der vor allem die Schwimmer des Olympiazentrums Linz (Trainer Marco Wolf) beliefert, u. a. den früheren Jugend-Europameister Sebastian Steffan, der schon im Teenager-Alter wegen Dopings zwei Jahre gesperrt war. Dessen Verwandten (Vater?)  hindert es allerdings nicht, Obmann des ASKÖ Steyr zu sein/bleiben. Kontrapunkt: Im Radfahren wurde dieser Tage der frühere Staatsmeister Hans Lienhart gleich 10 Jahre (!) gesperrt, weil er seinem Sohn zu Doping verholfen haben soll. Na ja, Sippenhaftung kann man ja so oder so auslegen, nicht wahr.

Zurück zu Hrn. Unger. Er antwortete auf die Gratis-Ideen und unbezahlten Aktionen meiner Wenigkeit – sie zielten ausschließlich darauf ab, den Schwimmsport samt Protagonisten a la Auböck und Co sowohl im Fernsehen (ORF) als auch in Print- und Online-Medien u. a. mit dem vom mir angeleierten, in der Südstadt vorgesehenen und dann von den Ungarn  an Land gezogenen Wettkampf in Budapest zu promoten – nicht mit dankender Ablehnung, sondern einer an schlimmste DDR-Zeiten erinnernde „Intervention“. Sie gipfelte darin, mir zu verbieten, dass ich behaupte, ich hätte das Budapest-Meeting eingefädelt (Keine Unwahrheit lt. Unger, sondern Faktum, wie das Mail mit LEN-Pressechef Gergely Csurka vom 11. Juni 2020 beweist, es liegt bei) und mir obendrein als einzigen international anerkannten Schwimmexperten des Landes (seit 1970, EM Barcelona, Auszeichnung durch LEN) zu untersagen, mich zu Schwimmern zu gesellen und mit ihnen zu unterhalten. Wenn, dann müsste ich Interview-Wünsche an jene unglaublich tüchtige (Exklusiv-)Agentur richten, die es so nebenbei fantastisch verstanden hat, im Gegensatz zu Fußball-, Tennis-, Golf-, Triathlon, LA, Formel 1, MotoGP, sogar Skisport-Aktivitäten in und nach der Corona-Zwangspause den (Sommer-)Schwimmsport wie  das Licht unter den Scheffel zu stellen. Auch das, so könnte man sagen, ist eine subtile Form von Chuzpe…

Im Gegensatz zum sparsamen Generalsekretär und noch sparsameren Agentur- und Pressechef des Schwimmverbandes hat es meine international gut vernetzte Winzigkeit ja für vier Tage und drei Nächte nach Budapest geschafft, um als Korrespondent des Weltverbandes und Freelancer für zahlreiche österreichische Medien, aber auch Blick, Sz)  nicht nur akkreditiert zu werden, sondern in Wort und Schrift (auf Eigenkosten selbstredend) zu berichten…

Aber wobei musste ich mich am gestrigen Mittwoch ertappen, als ich mein Facebook-Konto durchblätterte? Ich fand einen hochinteressanten Ein- und Beitrag eben jenes Thomas Unger, der voller Stolz auf einen von mehreren von mir erfassten großen Auböck-Artikel hinweist, angesichts dessen er das Corona-Virus verdammte, weil man sonst ja um diese Zeit in Tokio gewesen wäre und womöglich in Party-Laune im Österreicher-Haus eine Sensation hätte feiern können. Ja, gibt´s denn so was? Da bejubelt dieser Generalissimo doch glatt den oder die Artikel eines „Schwimm-Narren“, den man eigentlich ausgrenzen wollte, als Muster höchsten Werts. Ein klassischer Fall von Chuzpe, was sonst! Aber glauben Sie mir – Unger ist keine Ausnahme im heimischen Sport, ohne ihn in einem Atemzug mit anderen nennen zu wollen, die ehrenamtlich und unbezahlt mehr als nur gute Dienste leisten. Beim Golfen war´s für Unger und Co. aber womöglich zumindest so schön wie im teils verregneten Budapest. Einfach fantastisch!

PS: Mail-Verkehr mit Csurka Gergely, Presse-Chef europäischer Schwimmverband (LEN)

 

Gergely Csurka <media@len.eu>
An:josef metzgerMi., 10. Juni um 17:23

Hello Josef,
Many thanks for your message. In fact, I’ve forwarded your idea of an Austrian-Hungarian duel in the pool to our federation but they told, it should be OK, we just don’t wish to travel but host an event what you suggested. So they set this up and as for my knowledge, all top Hungarian swimmers will be part of it, if they wish to – but I think everyone wants to do some racing. Well, I can’t tell you now if Katinka or Kristof Milak is definitely taking part but I wouldn’t be surprised if they show up.
Keep in touch and take care.
Greeting to your wonderful wife Judit.
All the best,
Gergely

Facebook-Beitrag Thomas
Thomas Unger

 fantastisch.

4 Tage ·

Wenn da nicht ein Virus wäre, dann wären wir gerade in Tokio und würden im Österreicherhaus wahrscheinlich Party feiern – so ist es ein wunderbarer Moment und wir müssen noch bis 2021 warten!
Stolz kann Österreich auf seine SchwimmerInnen sein, stolz sind wir auch und wer jetzt Lust auf mehr bekommt – heute wieder live aus Budapest – 18.00 Uhr ORF Sport +
Und von 1. – 5. August die komplette Staats- und Nachwuchsmeisterschaft live auf streamster.tv
Bild könnte enthalten: Text „Neue Nummer der Welt seinem Sieg über m stürmte Felix Auböck in Budapest m an die Spitze der heurigen Schwimm-Bestenliste ach verhaltenem Start bin. Mehrländerkampf einem fantastischen Finish Superzeit 3:45,00 Minuten mir Motivation herauszuholen!" Seinen eigenen -Vorlauf Duna ner eltrangliste über Indoor bei dem Zehntel. Sudstadt-Trai Fehervari: ent- deckt ausgetrieben!" Einen Doppelsieg Margareteninsel Brust Christo- pher Rothbauer Valentin Bayer. Markus Weltrekord gan mehr wohl den Vöslauer FelixAu- Und ob- seit stürmte über Kraul Nummer eins der hundert Metern gegen müssen. am Vortag ich gut“

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