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Tiger Woods: Erst bejubelt, dann verdammt, jetzt in den Ruhmeshimmel gehoben

Zeit heilt nicht nur Wunden, sie tilgt auch Sünden. Das beste Beispiel dafür liefert der vielleicht beste Golfer, den es je gab, der ebenso charismatische wie skandalumwitterte Eldrick Woods, der unter seinem signifikanten Kosenamen Tiger zur größten, höchstbezahlten, weltweit bekanntesten, eine Milliarde schweren Kultfigur aufstieg. Ja, wie hatte es nur im Blätterwald vor einigen Jahren gerauscht, als durch eine b´soffene Autog´schicht ganz andere G´schichterln von mehr als einschlägigen Damen ans Tageslicht kamen, die nicht nur zur Scheidung von seiner schwedischen Ministerin-Tochter und Mutter seiner beiden Söhne, der blonden Sirene Eileen Nordeberg, führten.

Ja, damals hat´s gerauscht im Blätterwald, damals überschlugen sich die Moralapostel nur so an Schwarzweißmalerei, damals wurde er als Teufel an die Wand gemalt und am liebsten hätten ihn die moralinsauren Heuchler vorm Herrn für immer und ewig vom Golfsport ausgeschlossen, was natürlich zum einen nicht der Fall war, zum anderen auch nicht nötig, da sich der Tiger damals eher mit Samtpfoten präsentierte – auch deshalb, da er sich nötigen Rücken- und Knie-OP´s unterziehen musste. Dann kam er zurück, um als Masters-Sieger in Augusta wie in alten Tagen und besten Zeiten gefeiert zu werden – und als 15facher Major-Sieger doch wieder den Nicklaus-Rekord (18) ins Visier zu nehmen.

Daraus ist, wie wir alle wissen, nichts geworden, dafür hat der Tiger im rasenden Auto-Freak das Glück gehabt, einen Horror-Crash mit schwersten Frakturen zu überleben. Das war vor etwa 11 Monaten, da gab´s eine OP nach der anderen, da lag er wochenlag im Spital, da humpelte er auf Krücken daher, um vor kurzem mit einem seiner beiden Söhne namens Charlie beim Vater-Sohn-Turnier sogar wieder Golfbälle schlagen zu können. Ob er als mehrfach runderneuerten Mittvierziger jemals wieder als Vollzeitprofi auf die PGA-Tour zurückkehrt, das steht in den Sternen.

Dafür wurde er von allen damals so verwerflichen moralischen Altlasten inzwischen befreit, um noch vor dem „Pensionsalter“ von 50 Jahren bei den Players Championships im PGA-Home Ponte Vedra (Florida) in die Hall of Fame, also die Ruhmeshalle des Golfsports, aufgenommen zu werden. In der Tat waren ja die pikanten ehelichen Seitensprünge und Verfehlungen im Verhältnis zu seinen 15 Major- und 82-Turniersiegen so etwas wie lässliche Sünden. Für die er sowieso mit verlorenen Millionenverträgen ebenso wie mit Schimpf und Schande, mit denen er medial vor allem in den USA übergossen worden war, bezahlt hat. Wer heutzutage aber Golf sagt, der denkt in erster Linie an jenen Eldrick Tont Woods, der als Tiger zum Synonym für Nonplusultra geworden ist. Das haben am Ende des Tages oder der Jahre sogar die schlimmsten Heuchler einsehen müssen. Der sooft Verfluchte war ein ganz grosser Segen für Golfsport und Golfer. Einfach eine neue Dimension..

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