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Der lästige Spaltpilz Djokovic und die Gnade vor Recht bei Zverev

Die Russen sind, Putins Fluch, unten durch. Auch russische SportlerInnen. Wie Fliegenpilze, die zu meiden sind. Aber auch Novak Djokovic ist längst zum Spaltpilz geworden, seit er sich selbst zum Impfmuffel erklärt und damit quasi selbst von Tennisturnieren ausgeschlossen hat. Nach dem endlosen Hin und Her und dem finalen Out in Melbourne wiederholte sich jetzt das Spielchen mit und um den Serben beim 1000er-Masters in Indian Wells – und sollten die Amerikaner keinen Salto rückwärts machen, wohl auch in Miami. Was ich in dieser leidigen Causa voll emotionaler Diskussionen aber nicht ganz verstanden hab´, das war dieses fast unerträgliche, tagelange Theater um die Frage: Kann sein, was nicht sein darf nach geltenden US-Regeln, die der „Djoker“ ja offenbar auch eigenen Aussagen nach nicht erfüllt.

Was mich in diesem Fall stört, mit dem auch der weitere (Rück)-Fall von Djokovic im Ranking ganz ohne Verletzungen verbunden wäre, das ist die zumindest absolute Untätigkeit der Tennis-Instanzen. Ich hab´ noch von denen kein einziges Wörtchen im Sinne der am längsten währenden Nr. 1 gehört, die sich aber bildlich gesprochen achselzuckend auf den Refrain zurückziehen, der da heißt: Selber schuld, der Trottel, wenn er sich nicht impfen lässt! Aus. Basta. Paria. Hau ab nach Dubai oder Serbien. Hopp oder Dropp. So ist das heutzutage ohne Wenn und Aber, was ich mir als dreimal Geimpfter zu sagen wage.

In diesem Zusammenhang möchte ich daran erinnern, dass Djokovic, als er beim US-Open 2020 mit einem frustriert nicht einmal wuchtig und schon gar nicht absichtlich rückwärts geschlagenen Ball eine US-Linienrichterin getroffen hatte, sofort ausgeschlossen und zu einer Geldstrafe von mehr als 250.000 Dollar verdonnert worden war. Also unbarmherzig und heftig, obschon den Multimillionär Djokovic der verlorene und dann von Dominic Thiem gewonnene Grand-Slam-Titel mehr gewurmt hat als das Pönale.

Jedenfalls kein Vergleich zur wahrlich heuchlerischen Strafe für den in Acapulco nach dem Eklat mit dem Schiedsrichter disqualifizierten Alexander Zverev. Wie ein wildgewordener Stier hatte Zverev auf den Umpire-Stuhl gedroschen, das Racket zertrümmert und bei seiner von Schimpfkanonaden begleiteten Attacke nur um Zentimeter den Fuß des Referees verfehlt. Wie Djoker, so wurde auch Zverev ausgeschlossen, aber die Strafe hört sich an wie das berühmte Zitat von: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass. Gut und schön, der Olympiasieger verlor Titelverteidigung und Preisgeld in Acapulco, mehr aber auch nicht, wenn er binnen einem Jahr nicht zum Wiederholungstäter wird. Erst und nur dann würden die lächerlichen 25.000 Dollar samt ein bisschen schmerzenden zwei Monate langer Sperre schlagend werden, zu denen er verurteilt wurde.

Ja, so ist das mit dem zweierlei Maß, das die ATP (und mit ihr wohl auch die ITF) nimmt, was mich zwar stört, aber natürlich nicht wundert. Schließlich hat sich Djokovic mit der ATP angelegt, indem er eine Konkurrenzvereinigung von Tennisprofis angekündigt hat, die alles zugunsten der Spieler neu regeln will. Wie gesagt, ein Spaltpilz aus dem Bilderbuch, dem der Impfmuffel sozusagen die Dornenkrone aufsetzt. Nichtsdestotrotz sollte sich die ATP aber doch zweimal überlegen, wie sie in Zukunft nicht nur die Hände in den Schoß legt, sondern auch gerechter handelt…

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