Fussball

Vom Trainerkarussell, von Wunderwuzzis und Rangnick-Skeptikern

Hütter weg, Kohlfeldt weg, Weinzierl weg, Rose wackelt. Und auch Felix Magath, ob doch noch Retter in der Not oder aber enttäuschte letzte Hoffnung für die Hertha aus Berlin, die just gegen jenen Hamburger SV ums Oben-Überleben kämpft, mit dem Quälix einst Meister, Meistercupsieger und dann nlch Trainer war. Ja, solch Rösselsprünge liefert höhere Gewalt…

Noch steht es ziemlich still, das Trainer-Karussell, aber spekulativ wird schon daran gedreht. Endlich, endlich, so könnte man sagen, kann das heitere Rätselraten wieder beginnen, wen man wem unterjubeln kann als neuen Wunderwuzzi, obschon der eine oder andere zuletzt mehr den Fuzzi als den Wuzzi hervorgekehrt hat. Na ja, wen interessiert schon frei nach dem legendären deutschen Altkanzler Adenauer das Geschwätz von (vor) gestern, wenn von einem nicht einmal noch fixem, aber möglichen neuem Job, neuem Umfeld und neuem Glück die Rede ist.  Vorwärts, vorwärts, meine Herren und Kameraden, weil es zu Saisonende bekanntlich immer Zeit ist, neue Kapitel aufzuschlagen.

Und das gilt, wie wir seit gut zwei Wochen wissen, nicht nur für den einen oder anderen Klubtrainer, sondern auch und vor allem für unseren neuen Teamchef Ralf Rangnick, der ja auch als strategischer Wunderwuzzi gehandelt wird, obschon auch er bei den roten Teufeln in Manchester eher blaue Wunder erlebt hat. Mit einigem Interesse hat unsereins nicht nu verfolgt, wer wie im Hintergrund die Fäden (mit)gezogen hat, um im rotweißroten Duell den Vordenker des RedBull-Stils als lachenden Dritten aus dem Ärmel zu zaubern. Und mit einigen Interesse verfolge ich auch, wie in manch einer Fernseh-Diskussion aus dem einen oder anderen „Stellvertreter“-Mund mehr als nur leise Zweifel an den Qualitäten oder gar der Doppelfunktion als Teamchef und Manchester-Berater geäußert werden. Ganz so, als wäre ein ÖFB-Teamchef tagein, tagaus von frühmorgens bis spätabends so ausgelastet, dass er keine Zeit mehr für eine Berater-Tätigkeit haben könnte. Ja, da frage ich mich dann: Glauben die Zweifler das allen Ernstes wirklich?

Ich bin schon gespannt auf die ersten Reaktionen auf den ersten Teamkader, den der badische Deutsche demnächst einberufen wird, wobei ich mir schwer vorstellen kann, dass Ralf Rangnick die drei Spiele gegen Kaliber wie Kroatien, Frankreich und Dänemark dazu benützt, um sozusagen ganz von vorn anzufangen. Wer einen Rangnick holt, dem muss klar und bewusst sein, dass er keinen Mann bekommt, der Feuerwehr spielt, sondern dessen Stärke darin besteht, dass er versucht, seinem jeweiligen „Unternehmens-Partner“ seinen Langzeitstempel aufzudrücken. Und wer sich dafür entschieden hat, der muss auch wissen, dass gut Ding seine Weile braucht. Auch in Salzburg und in Leipzig hat´s einige Zeit gedauert, bis die (auch finanzielle) nationale Überlegenheit in internationale Klasse umgemünzt werden konnte. Das hat da wie dort auch damit zu tun gehabt, dass im Spieler-Karussell die richtigen Mischungen gefunden werden mussten. Und das gilt auch für die doch etwas übertrieben formulierte goldene Generation im ÖFB-Nationalteam, die zwar ein erstes Euro-Achtelfinale erreicht, sich aber nie für eine WM-Endrunde qualifiziert hat. Also können wir nur hoffen, dass tatsächlich mit dem neuen Umfeld uns auch neues Glück beschert wird. Das aber hat wieder mit Wunderwuzzis nichts zu tun.

Zum Kommentieren hier klicken

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Meist gelesen

To Top

Diese Webseite verwendet Cookies, um Ihnen ein angenehmeres Surfen zu ermöglichen