Fussball

Alaba: David als Titel-Goliath mit Teufelskerl im Tor und realer Effizienz vorn

Alaba, Alaba, Alaba. Aller guten Dinge sind drei. Dreimal Champions-League-Sieger. Zwei Mal mit den Bayern, jetzt mit Real-Madrid. Königlich. Rekordverdächtig. Toll. Top. Auch die finale Leistung. Real betrachtet wuchs David zu einem der Türme in der Abwehrschlacht, als der FC Liverpool ins Rollen zu komme drohte. Real betrachtet, hatte er auch das Quäntchen Glück im wahrsten Sinn des Wortes bei der Hand, die von einem Schuss getroffen worden war, der Referee aber wohl zu Recht nicht pfiff – und Real Madrid praktisch im Gegenzug das Siegestor zum 1:0 erzielte, dem zweiten Schuss zum einzig gültigen Treffer des wegen Ticket-Tumulten verspätet begonnenen Finalabends.

Alaba spielte im Abwehrzentrum so stark, wie es sich der neue Teamchef Rangnick wohl in der Nationalelf wünschen würde, gar keine Frage. Aber zu meinen, Alaba hätte den FC Liverpool besiegt, das wäre wieder des wirklich sehr Guten zu viel. Eigentlich müsste die reale und realistische Schlagzeile so lauten: Courtois 9, Liverpool 0. In Worte übersetzt: Der belgische Welttormann von Real Madrid vereitelte alle Neune, die der englische Vizemeister hätte schießen können, aber auch deshalb, weil bei den sonstigen Tormaschinen Salah und Mane im Endeffekt halt Treff doch kein Atout war. An diesem Abend. Und gegen diese Abwehrmauer mit hartem Beton und wenig Löchern. Und gegen Teufelskerl Courtois. Ohne ihn hätte es ein anderes Ergebnis gegeben. Und andere Nachbetrachtungen. Aber ein Tormann spielt eben mit. Und manchmal die Hauptrolle.

Ja, reden wir vom Endeffekt, um den es ja schlussendlich geht. Unterm, Strich haben von Pech begleitete Ineffizienz der „Reds“ und die auf Effizienz aufgebaute Strategie eines nur vom Dress her weißen Balletts den Ausschlag zugunsten des Rekordsiegers in Europacup und Champions League gegeben. Hätte es nicht die weiter auf Angriffsfehler und Konterchancen aufgebaute, weit stärkere zweite Hälfte von Real gegeben, man hätte den unattraktiven, nüchtern und zweckgebunden Fußball von Ancelotti als Fortsetzung von Mourinho und AS Roma beim Sieg in der neuen Conference League bezeichnen können nach dem Motto: Der Erfolg heiligt alle Mittel. Merks Jürgen Klopp. Und auch Pep.

Welch ganz andere Qualität und welch königliches Potenzial aber in diesen tollen Spielern und dieser außergewöhnlichen Mannschaft stecken, das hat man schon kurz vor der Pause gesehen, als Real aus dem ersten Konter fast schon das 1:0 durch Karim Benzema erzielt hätte, wäre es nicht nach endlos langem Doppelcheck doch noch annulliert worden. Schon so etwas wie ein Signal, was passieren würde, wenn sich die nächste reale Chance bietet. Und das ist ja dann tatsächlich geschehen. Für den Rest von einem abgesagten Schützenfest sorgte dann Courtois, im wahrsten Sinn des Wortes die Nummer 1 in diesem Finale, in dem sich David Alaba die nächste Krone aufsetzte. Was seine Erfolgsbilanz betrifft, so ist der David als Titel-Goliath inzwischen ja die absolute, unumstrittene  Nummer 1 in Rotweißrot.

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