Golf

Auch die Zeit zeigt Tiger ihre Krallen

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Bernd Wiesberger hat´s geschafft, er ist bei den Finalrunden der US-Golf-Open auf dem Tricky-Kurs in Winged Foot bei New York dabei. Anders als Landsmann Matthias Schwab, der bei diesem Major-Turnier sein Lehrgeld zahlen musste. Und anders als ein Kaliber wie Tiger Woods, der 14 Jahre nach dem damals überraschenden Scheitern auf dem ungeliebten, engen Winged-Foot-Kurs wieder den Cut deutlich verpasst hat, diesmal mit einem noch schlechteren Score (+10)!

Ja, darf sich einer, der als größtes Vorbild und wichtigstes Zugpferd für die junge Generation galt und gilt, solche Fehlschläge und Umfaller überhaupt leisten? Natürlich, selbstredend, na klar würden alle Golf-Insider sagen, die wissen, wie es ist, wenn man nicht wie im Tennis oder anderswo im (Ball-)Sport gegen einen oder einige andere spielt, sondern gegen einen (mitunter heimtückischen) Kurs und vor allem gegen sich selbst und, wie Woods, gegen einen seit 25 Jahren geschundenen Körper. Ganz zu schweigen von der medialen Hetz-Jagd, die er seines turbulenten Privatlebens wegen sich selbst zuzuschreiben hatte!

Im Klartext: Zwischen einem entfernten Knie-Tumor anno 1995, verletztem Handgelenk, Achillessehnenproblem, Kreuzbandriss, Arthrose, Scheinbeinbruch, Nackenschmerzen, Bandscheiben-OP, einigen Knie-OP´s und neuerlicher Rücken-OP anno 2019 wandelte Tiger (der eigentlich Eldrick heißt) auf mehr sportlichen Höhen als (auch menschlichen) Tiefen. Was sonst, wenn nicht 15 Major-Triumphe und der 2019 eingestellte Sam-Snead-Rekord von 82 Turniersiegen als Profi könnte das besser beweisen. Ob er jemals den Jack-Nicklaus-Rekord von 18 Major-Titeln erreichen oder knacken kann, das lässt sich bei einem wie Woods nie ausschließen, schließlich war er schon mehrmals abgeschrieben und hat doch wieder seine Krallen mit tollen Comebacks gezeigt.

Aber klar ist zum einen, dass gerade an einem runderneuerten, fast 45-Jährigen Golfer der Zahn der Zeit halt weit mehr als an anderen, jüngeren Spielern nagt. Und klar ist zudem, dass der siegeshungrige und immer noch millionenschwere Nimmersatt mit besserer Athletik, mehr Akribie und größerer Professionalität weltweit schon vor zwei Jahrzehnten eine Golf-Revolution ausgelöst hat, die ihn als populärstes all ihrer Kinder langsam zu fressen droht. Sozusagen auf einen Sitz mit seinen einstigen Rivalen a la Phil Mickelson oder Sergio Garcia. Wenn die Zeichen nicht trügen, dann scheint die neue, junge Welle die alte Garde ein für alle Mal zu überrollen. Auch wenn man im Golf diese Zeit weiter und länger hinausschieben kann als anderswo. Wie etwa bei Ex-Freundin Lindsey Vonn, die als Runderneuerte schon Mitte 30 das Handtuch hat werfen, nein: Ski in die Ecke hat stellen müssen ….

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