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Auf dem Weg zum unverwechselbaren Straka

ap

Wer Straka sagt, der denkt automatisch, fast zwangsweise an den Thiem-Manager, Stadthallen-Turnierdirektor und Event-Organisator. Aber gegenständlich handelt es sich nicht um den Herwig aus Graz, auch nicht um einen Manager, sondern einen Golfer aus Wien, der seit zehn Jahren in den USA lebt und gestern schon kräftig auszuholen schien, österreichische Golfgeschichte zu schreiben. Ja, der stark gebaute, schlagfertige Longhitter Sepp, der in Kinderjahren nicht nur beim Stronach-Club Fontana golfte, sondern auch beim FC Trumau nebenan das Schüler-Tor hütete, hatte bei dem mit sieben Millionen Dollar dotierten Houston Open schon die Faust im Nacken des führenden Mexikaners Ortiz, bis… ja, bis ihn ein Auf und Ab (Doppel-Bogey, Birdie, Bogey, Birdie) aus dem Kampf um den Sieg warf.

Die Sensation blieb vorerst noch ein Traum, aber als Fünfter, gleichauf mit dem neuen US-Superstar und vierfachen Major-Sieger Brooks Koepka, hat sich der 27-jährige aber einmal mehr als einer der Aufsteiger in der US-PGA-Szene bestätigt, zugleich als Newcomer innerhalb der Elite etabliert und trotz einiger folgenschwerer Fehler alle vier Runden unter Par (69-68-66-69) gespielt, alles in allem acht unter, ein Muster an Konstanz. Post festum wird sich der ehrgeizige Sepp dennoch aber über die verpasste Chance ärgern, beim Griff nach den Sternen gepatzt zu haben. Womöglich aus Erfolgshunger, der den Mut zum Risiko diktierte. Schließlich kommt, wie es heißt, mit dem Essen auch der Appetit.

Trotzdem: Viermal Top Ten (2 x 4., 5., 8.) auf der auch mit Top-Europäern gespickten US-Tour, das ist die heurige Straka-Bilanz, von der vor gut 20 Jahren der österreichische Golfsport nicht einmal zu träumen gewagt hätte. Ganz abgesehen von den fast 1,5 Millionen Dollar Preisgeld in diesem auch durch lange Covid-19-Zwangspausen geprägten Golf-Jahr, die Straka schon jetzt auf dem Konto hat. Abwarten, ob er damit doch noch die Kriterien erfüllt, um am US-Masters in Augusta (ab 12. – 15. XI.), seiner zweiten Heimat, teilnehmen zu können.

Wie auch immer – nichts unterstreicht seinen Golfer-Stellenwert mehr als das Faktum, dass in einem von Stars und Superlativen diktierten Land auch die TV-Kameras der Golf- und Network-Channels längst den Doppelstaatsbürger aus Österreich entdeckt und begleitet haben. Das ist sozusagen der „Ritterschlag“ der Anerkennung in den Staaten. Auch auf die Gefahr, dass dann, wenn hierzulande in Sportkreisen der Name Straka fällt, der Longhitter Sepp leicht mit dem Tennis- und Golf-Veranstalter Herwig verwechselt wird. Ändern wird sich das wohl erst, wenn er Geschichte schreibt und damit Schlagzeilen liefert, mit denen er als unverwechselbarer Straka zur Sportgröße wird. Nicht nur bei der Golf-Gemeinde im Lande.

ap

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