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Auch wenn Rapid-Geist willig wäre, fürs Werk allein kann er nicht gehen

Hätten die Rapidler ihr Herz so in beide Hände genommen wie sie es mit dem Mute der Verzweiflung am Ende getan haben, dann wäre es ihnen wohl am Anfang in Arnheim nicht so in die Hose gerutscht, dass sie gleich mit 0:2 in Rückstand gerieten. Ein klassischer Fall von Hättiwari, wie es so schön heißt. Konjunktiv. Ungespielte Fußballmusik, wobei mögliche Aufstellungs- und Taktikkompositionen durchaus eine Rolle gespielt haben mögen. Auch wenn er das nicht zugeben wollte, so gestand Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer zumindest ein, dass seine Mannschaft mit solch einer Emmentaler-Abwehr voller Löcher nichts in einem Achtelfinale eines Europacups verloren gehabt hätte, nicht einmal in der neuen Conference League, der dritten Ebene.

Jetzt ist Rapid also draußen aus dem rentablen internationalen Geschäft und gezwungen, Nägel mit Köpfen in der Bundesliga zu machen, da sonst dem Rekordmeister das Untere Play-off drohen würde. Darüber, so wimmelte Feldhofer dementsprechende Fragen ab, werde er sich erst den Kopf zerbrechen, wenn man das eher enttäuschende Rückspiel gegen das überlegende Vitesse des Ex-Salzburg-Trainers Letsch samt frustrierendem Aus (2:1, 0:2) analysiert und aufgearbeitet habe. Aber wer oder was wirklich die Schuld daran trage, dass es in der Conference League nicht geklappt hat, das ist meiner bescheidenen Meinung nach inzwischen obsolet und irrelevant, der Blick zurück eher unwichtig, der Fokus auf den letzten Rettungs-Anker, der Bundesliga heißt, hingegen vordringlicher denn je.

Der (Rapid)-Geist wäre ja willig gewesen in Arnheim, allein das Fleisch, sprich: die Spieler, spielten dabei nicht wirklich mit. Womit wir bei einem Punkt angelangt sind, an dem Rapid auch in Zukunft kaum vorbeikommen wird. Der Wille geht eben im Fußball nicht fürs Werk, wie der Volksmund sagt, weil dahinter eben auch ein Schuss an echter Qualität stecken muss, um Wunschvorstellungen zu verwirklichen. Rapid mag sich zwar finanziell und budgetär auch mit ständigen Verkäufen und Leihgaben a la Demir, Kara, Ullmann etc. konsolidiert haben – was die spielerische Klasse anbelangt, so sind die Hütteldorfer halt international nicht mehr dabei und in der Bundesliga, wer weiß, womöglich nur noch in der unteren Zone.

Wer statt einen Kara einen Drujif holt, bekommt ja darum keinen Crujiff, sondern quasi Secondhand-Qualität. Ein Unterschied wie Tag und Nacht. Um echte Klasse zu kaufen, müsste man weit tiefer in die Tasche greifen. Daran hat auch der Wechsel von Don Didi zum gschupften Ferdl nichts geändert. Und nicht zu vergessen, dass vor Vitesse Arnheim ja schon Hartberg die Rapidler im Pokal hatte grüßen lassen. Noch dazu in Hütteldorf. Kein Wunder, dass sich auch eingefleischte grün weiße Fans immer mehr Sorgen machen…

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