Wenn der Countdown zum Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle einsetzt, einem sogenannten 500er, das aber ein Millionen-Event ist, dann muss natürlich die Werbetrommel gerührt werden. Das ist nicht nur legitim, sondern auch vonnöten, wenn mit Topstars der Szene geklotzt und nicht wie anderswo nur gekleckert wird. Und auf der Hand liegt´s auch, dass man da natürlich auf jenen Lokalmatador zurückgreift, den man mehr oder weniger bei der Hand hat, wenn er nicht gerade bei einem Auslandsturnier spielt, sondern im Lande oder in der Stadt vor Ort brav trainiert, um an alte Form, Klasse und Erfolge anzuknüpfen.
Der langen Rede kurzer Sinn: Thiem hier, Thiem da, Dominic überall, wo es Sinn für ihn und Tennis im Allgemeinen macht. Kaum zurück aus Tel Aviv, wo er zwar verloren, aber dem späteren Finalisten Marin Cilic einen großen Kampf geliefert hatte, stand er verbal in Form auch Gewehr bei Fuß für die Pressekonferenz des Hauptsponsors, der sich alles, nur nicht lumpen lässt für eine Gala des Sports, die nicht eine Nacht, sondern eine Woche dauert. Eines der allerletzten Sport-Events, in das auch Wien einiges investiert, um den Schein einer Sportstadt nach außen zu transportieren.
Und da doppelt gemoppelt ja nie schaden kann, wurde das Wies´nfest, das wohl aus Copyright-Gründen nicht Oktoberfest heißen darf, noch schnell mit einer Attraktion unterm Riesenrad aufgemotzt. Und dabei fand sich der zweite heimische Grand-Slam-Sieger als doppelter Thiem im Prater-Kabinett der Madame Tussaud wieder und ein – als Original neben der perfekt gelungenen Wachsfiguren-Kopie mit allem „Drum und Dran“, damit auch den Sponsoren das Herz im Leibe lacht.
So schön die Fotos, so gut die Werbung rund um seine Person, jetzt muss er und jetzt müssen die Veranstalter und alle Tennisfans nur hoffen, dass Dominic wieder der alte, originale und universell geschulte, schlagkräftige und laufstarke, für die meisten unschlagbare, vor allem nicht kopierbare Thiem wird. Und nicht Wachs in den Händen vieler seiner Gegner!
