Heureka! So riefen einst die alten Griechen, wenn sie quasi auf den Stein des Weisen gestoßen waren. Ich hab´s gefunden, schlicht gesagt. Ein Ausruf, der auch für die Wiener Traditionsklubs fürs Erste einmal gilt. Bei Rapid hat Ferdinand Feldhofer schon Stunden nach seiner offiziellen Bestellung erstmals das Rapid-Training geleitet und Austria hat sich gewitzigt durch das georgische Abenteuer getreu ihrem Namen bei der Investorensuche an das Prinzip gehalten: Austria first! Und wer dirigiert die neuen Geldgeber, aus denen nach dem Sprichwort: Wer zahlt schafft an! bald auch Machthaber schlüpfen könnten?
Jürgen Werner, das Linzer Fußball-Urgestein, das allerdings einen kleinen, feinen Haken hat. Werner ist vorderhand für alle Fußballfunktionen wegen seiner Manager- und LASK-Doppelfunktion, aus der ihm andererseits allerdings doch kein Strick gedreht wurde. Kurzum, die doch nicht ganz so strengen Fu0ballrichter haben Werner so etwas wie einen Persilschein in spe in die Hand gedrückt, den er aber vorerst nur mit Leuten aus seiner Gruppe, auf gut Deutsch also Strohmännern, nützen kann. Gut und schön, der ehemalige Teamspieler war auch ein geschickter Manager, später tatkräftiger, gut vernetzter Funktionär, der schon wusste, wie man gutes Geld verdient, aber die elf Mille, die er angeblich investiert, um das womöglich fatale Lizenzloch zu stopfen, sind alles, nur keine Kleinigkeit.
Hauptsache Austria first for Austria, das klingt jedenfalls gut, das lässt sich besser verkaufen als ausländische Interessenten, auch wenn die spanischen „Gegenkandidaten“ den schönen Firmennamen „Bravo“ tragen. Ob man jetzt bravo sagen soll, dass man ihnen eine Absage erteilt und auf die rotweißrote Werner-Karte setzt, das wird sich ja über kurz oder lang herausstellen. Hoffentlich in dem Sinn, das sich Austria konsolidiert und – mehr noch – über den Winter so gut verstärkt, dass sie nicht nur oben mitspielen, sondern auch um ein Europaticket kämpfen kann.
Was Transfers betrifft, so weiß man ja, dass Jürgen Werner als Spielermanager (a. D.) den Transfermarkt gut kennt. Und als ehemaliger Mittelfeldmotor auch weiß, was mögliche Kandidaten für die Austria können müssen. Wobei zu hoffen ist, dass auch er vom Prinzip geleitet wird, das da lauten sollte: Austria first und Werner second.