Allgemein

Barcelona: (Halb-)Milliarden-Inszenierung im Messi-Drama

 Nicht nur in Spanien rauscht es im Blätterwald, echot es in Funk und Fernsehen, ist´s Thema in Diskussionen. Jetzt ist´s heraus und verbrieft, dass Lionel „Leo“ Messi den FC Barcelona  als – so sagt man ja auf Neudeutsch, oder? – jawohl als Cash-Cow benützt mit einer halben Milliarde Euro, die er vertraglich kassiert hat! Wie bitte, halbe Milliarde oder mehr als 100 Mille pro Jahr für … Klar, dass ihm da zumindest ein Teil der Barca-Granden den Rücken gestärkt und erklärt hat, dass er als Herzstück des Kultklubs jeden Cent davon auch wert wäre.

Eine akademische Frage, wie ich meine – wie die echten oder nur proklamierten Transfer-Rekord- und Wahnsinnssummen, die da von Medien im immer spannenderen Rennen um wahre oder erfundene Superlative verbreitet werden. Interessant, dass die mess-, aber nicht fassbare Größe des Messi-Vertrags in Wort und Bild den an sich untersagten Weg aus einem verschlossenen Tresor in die mediale, publizierte und darum echauffierte Öffentlichkeit just zu einem Zeitpunkt gefundenen hat, da die Wahl des neuen FCB-Präsidenten demnächst ansteht.

Na ja, wie Sie wissen, häufen sich ja in letzter Zeit alle möglichen Zufälle, weshalb es ja durchaus glaubhaft wäre, dass enthülltes Geheimnis und laufender Wahl-Countdown auf reinem Zufall basieren, was wir in unserer Blauäugigkeit natürlich auch so sehen. Oder nicht nur wir, sondern auch andere notorische Skeptiker ebenfalls, weshalb sie sich die Frage stellen: Cui bono? Wem nützt´s? Pardon, man sollt´s besser umdrehen und fragen: Wem schadet´s, abgesehen von Lionel Messi, der jetzt auf seiner Stirn das Stigma trägt, das Uli Hoeneß dem Alaba-Berater aufgedrückt hat: Geldgieriger Piranha! Kein ungefährliches Spielchen, wenn man die größte aller Vereins-Ikonen den Neidgenossen zum Fraß vorwirft, was immer von wem immer der Vater dieses vordergründig transparenten, aber hintergründig hinterhältigen Gedankens ist. Was, wenn den Abertausenden eingefleischten Fans der nicht mehr jüngste, aber beste Spieler, den sie je hatten, alles wert ist, koste er, was er wolle?

Fans sind, das weiß man seit einem Jahrhundert, unberechenbar und so wenig messbar wie Gagen für den Gegenwert von noch nicht erzielten, vorbereiteten oder gar vergebenen Toren. Hochrechnungen. Spekulationen. Dramatisieren. Skandalisieren. Womöglich auch kriminalisieren, weil es im Big-Fußall-Bizz ja auch um bezahlte oder hinterzogene Steuern geht – und da hätte, wie Gerichtsverfahren schon vor längerer Zeit demonstriert haben, der verurteilte und doch gleich wieder auf freien Fuß ohne Fesseln beförderte Freund Lionel nicht die besten Karten. Wie Sie sehen, man kann vom Hundertsten ins Tausendste kommen, um am Ende so klug zu sein als wie zuvor.

Eines dürfte aber angesichts der halben Milliarde für Messi und der mehr als einer Milliarde Schulden, die der katalonische Autonomie-Symbolklub angehäuft hat, auch für David Alaba und sein Management jetzt klar sein. Obwohl der FC Barcelona für den Noch-Bayern-Legionär möglicherweise zumindest alternativ ein ähnlicher Traumklub wäre wie einst für Goleador Johann K. – als Option für eine Millionen-Gage kommt er derzeit wohl kaum in Frage. Aber solange es den Milliarden-Aufreger Messi geht, ist das für Spanien und Katalonien sowieso nicht einmal sekundär…

Zum Kommentieren hier klicken

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Meist gelesen

To Top

Diese Webseite verwendet Cookies, um Ihnen ein angenehmeres Surfen zu ermöglichen