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Beispiel Eishockey-WM: Pleiten bleiben Pleiten, auf die noch nie jemand aufbauen konnte

Und wenn wer immer im heimischen Sport-Geschehen eine noch so gute mediale Lobby hat, die alles schönredet, schönschreibt, schönsendet in Zeitungen und Magazinen, Funk, Fernsehen und sozialen Medien – Niederlagen bleiben Niederlagen, da beißt in teutonischer Version keine Maus den Faden ab. Was das österreichische Eishockeyteam betrifft, da gehen die Uhren aber offenbar anders. Da ich mich erinnere, mit welch Lobeshymnen der eine oder andere (Prestige)Erfolg bejubelt wurde, als es im WM-Countdown um die goldene, wenn nicht sogar silberne Ananas gegangen war, wundere ich mir gar nicht, dass auch mehr oder weniger klare oder knappe Niederlagen gegen ehedem schwächer eingeschätzte Gegner oder aber etablierte große Kaliber fast schon als halbe Erfolge verkauft werden.

Ob gegen das einst im Eishockey inexistente Dänemark nach einem 2:6 oder aber einem 0:5 gegen Schweden und 0:4 gegen die USA, ich hab meinen Augen nicht getraut, was ich da im ORF-Teletext für fast schon euphorische Statements von heimischen Cracks, aber auch Teamchefs gelesen habe – ganz so, als wäre ich in einem falschen Film gewesen mit einem ganz anderen Ausgang. Von Niederlage zu Niederlage habe ich hören und lesen dürfen/können, wie überzeugend unsere „Eis-Hackler“ doch gespielt hätten, wäre da nicht höhere Gewalt in Form von verjuxten Torchancen gewesen. Oder andersrum gesagt: Wir Ösis sind und bleiben (nicht nur, aber auch dort) die armen Stiefkinder Fortunas, aber da wir ja auch im Eishockey trotz einem nach dem anderen auf den Deckel positiv gepolt sind, krempeln wir die Ärmel doppelt hoch unter dem Motto: Auf diese nur im Resultat nicht erkennbare Leistung können wir aufbauen. Punktum.

Worauf oder wofür? Damit das kleine Österreich entweder im Kampf mit dem großen Bruder Deutschland oder dem ganz kleinen, aus einem einzigen  Profiverein namens (Szekes)-Fehervar bestehenden ungarischen Nachbarn den Abstieg aus der ohnehin schon mühsam aufgemotzten A-WM (einst nur Top 8, dann Top 12, jetzt Top 16) zu vermeiden. Da heimisches Eishockey aber vor allem nur über die Kärnten-, Salzburg-, Tirol und eher nur peripher andere (Partei)-Schienen medien- wie TV-technisch höher in Kurs steht als es seiner Wertigkeit entspricht, wird das (hauseigene) Produkt natürlich mit Glace-Handschuhen angefasst und nicht mit der angebrachten kritischen Behandlung.

Wär´s anders, würde man ja nicht von einer Pleite bis zum  nächsten Flop mit aufmunternden Kommentaren und positiven Schlussfolgerungen verwöhnt oder besser gesagt: irregeleitet werden. Dem österreichischen Sport und seiner Berichterstattung sei empfohlen, sich an ein altes Prinzip zu handeln, auf das man wirklich aufbauen kann, das da heißt: Was wiegt, das hat´s. Es wird höchste Zeit, dass sich die Sport(ler)-Schiene vom Eishockey über Thiem, Fußball-Lieblinge und Transfer-Spekulationen daran orientiert statt an hochgerechneten, surrealen bis irrealen Spekulationen. Wenn  man sich ein X für ein U vormacht, erst recht auf dem glatten Eisparkett, wird´s um  keinen Deut oder gar ein  Xfaches besser.

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