Allgemein

Olympia-Countdown läuft, hochgerechnete Fehlspekulationen beginnen

Der Countdown für Tokio 2021 geht, sofern die Spiele von Olympiagegnern unter dem Corona-Mäntelchen nicht doch noch gekillt werden, langsam, aber sicher in die finale Phase. Wie steht´s da um die österreichischen Chancen, doch mehr als nur eine eher mickrige, aber doch wichtige Medaille wie zuletzt in Rio de Janeiro vor fünf Jahren zu gewinnen? Wer Realist ist, die Gesetze der Spiele kennt und nicht davon träumt, dass österreichische SportlerInnen unter erschwerten Umständen noch einen Gang höher schalten, der weiß ganz genau, dass solche Hochrechnungen nichts als Fehlspekulationen sind. Bei genauerer Einsicht, Durchsicht und Analyse der Daten und Fakten sind´s ohne nicht absehbare Volltreffer a la Hubert Hammerer (1960, Rom) nur wenige Ausnahmesportler, die zum engeren Favoritenkreis zählen wie der US-Open-Grand-Slam-Sieger Dominic Thiem im Tennis, Neo-Vize-Schwimmeuropameister Felix Auböck, der WM-Dritte im Diskuswerfen Lukas Weißhaidinger, die Siebenkämpferinnen Ivona Dadic und Verena Preiner, die Einer-Ruderin Magdalena Lobnig, Judoka Bernadette Graf, eine Wildwasserkanutin und eventuell das eine oder andere Segler-Duo (Zajac-Matz, Hussl-Bildstein, Frank-Abicht?). Alles natürlich vorbehaltlich, dass sie ihre Bestform im richtigen Moment ausspielen können und Fortuna auch beim Losglück auf ihrer Seite haben.

Und was ist mit den Alexandri-Synchron-Nixerln, die jetzt zweimal EM-Bronze geholt haben? Na ja, Europa ist halt nur Europa und das Wasserballett auch in den USA – die Hollywood-Ikone Esther Williams hat es als Filmstar salonfähig gemacht – in Kanada, in Mexiko und vor allem in Japan eine beliebte Nummer und etablierte Größe unter Preisrichtern. Ja, und wo, werden sie fragen, bleibt eigentlich Caroline Pilhatsch, immerhin zumindest EM-Finalistin mit kleinen Medaillenchancen im Rückenschwimmen? Wenn sie mich fragen, dann kann ich nur bedauerlicherweise sagen: Daheim, werte Blog-Leser, leider daheim, weil sie samt Trainer entschieden hat, sich auf den kürzesten Sprint im Rückenschwimmen, also auf 50m, sprich; eine Länge auf Langbahn, zu spezialisieren. Die aber, verdammt und zugenäht, ist leider nicht im Tokio-Programm und die sprintgewaltige Caro auf der olympischen 100m-Strecke nicht schnell und knackig genug, um – wenn nicht ein Wunder im Final Countdown geschieht – ein Olympia-Limit zu knacken.

Wer andere Prioritäten setzt, bei denen man sowohl kleine oder anders gesagt: Kurzbahn-Erfolge erringen und dazu auch noch passable Start- und Preisgelder verdienen kann, der kann im SportlerInnen-Leben nicht alles haben. Jeder ist, was Olympische Spiele betrifft, eben seines eigenen Glückes Schmied. Das werden auch die heimischen Chefolympier so zur Kenntnis nehmen und dabei auch der Wahrheit ins Auge schauen müssen. Alles andere sind, so leid es mir tut, nichts als hochgerechnete Spielereien oder Sand in die Augen von Medienmenschen, die mit dem jeweiligen Sport-Metier halt nur peripher vertraut sind …

Zum Kommentieren hier klicken

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Meist gelesen

To Top

Diese Webseite verwendet Cookies, um Ihnen ein angenehmeres Surfen zu ermöglichen