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Eines Papas erfüllte Träume und eines anderen Vaters Tochter erschwerten Trainings

Als jahrelanger Insider dieses Grundsports wende ich mich heute wieder einmal dem Schwimmen zu, wo sich die Olympia- und Top-SchwimmerInnen derzeit im Final Countdown zu den Europameisterschaften in Budapest (ab 17. Mai) befinden. Dafür ging´s für die Jugendlichen und Junioren in der Südstadt beim Dual-Meet gegen die SchweizerInnen auch um Junioren-EM- und WM-Limits in Rom bzw. Kazan (Russland). Dabei gab´s die eine oder andere EM-Qualifikation, darunter in zwei Staffelrennen, auch jener, in der Burschen und Mädchen gemeinsam ein Quartett bilden. Wie das Duell mit den Eidgenossen allerdings endete, das wurde auf der Homepage des Verbandes allerdings verschwiegen oder einfach nur vergessen. Für alle, die es interessiert, sei gesagt, dass die Schweiz sowohl bei den Mädchen als auch bei den Burschen nicht nur eine Nasenlänge vorn war, sondern inklusive Staffel-Remis um satte 47 Punkte (396:339).

Aus Sicht des weitblickenden OSV-Vizepräsidenten DDr. Stefan Opatril allerdings wurden beim Dual-Meet insofern zwei Fliegen auf einen Schlag getroffen, dass sich mit Staffel-Limits zum einen ein alter, von ihm selbst anno 1988 (wie auch immer) realisierter (Olympia-)Traum aufs Neue erfüllte – und zum anderen sein Sohn Leon, der als Startschwimmer (Rücken) des 4x100m-Lagen-Quartetts (s)einen Beitrag zur EM-Qualifikation lieferte, also in Rom mit dabei ist, sollte nichts dazwischenkommen. Bei der letztlich erfolgreichen Limit-Jagd war´s ganz knapp geworden, ein Wimpernschlag von 0,03 Sekunden führte zum Happy End. Was dem Vizepräsidenten-Sohn als Solisten verwehrt geblieben war, das gelang ihm dann mit vereinten Kräften auch dank der drei anderen Schwimm-Starlets, vor allem des Salzburger Brustschwimmers Luka Mladenovic, der die lange, mit WM-Silber und EM-Goldmedaillen veredelte Tradition von Kriechbaum über Böhm und Podoprigora bis zum anderen Vizepräsidentensohn, dem 22-jährigen Christopher Rothbauer, mit Spitzenzeiten und Topresultaten fortsetzen soll.

Auf dem Rücken von Tabea Huys….

Wie schon davor in der Grauer Auster, so blieb hingegen auch in der Südstadt die 15 ½-jährige Zillertalerin Tabea Huys, Tochter eines Belgiers, auf der Strecke. Allerdings nicht etwa nur deshalb, weil sich das Universaltalent beim „Duell“ von Triathlon (Qualifiziert für Junioren-EM in Kitzbühel und European Festival in Alanya) mit Schwimmen übernommen hätte. Die auch im Pool vielseitig begabte Rücken-, Lagen- und Langstrecken-Kraulschwimmerin hat´s seit Monaten doppelt schwer, schulische Pflicht und (schwimm)sportliches Training auf einen Nenner zu bringen. Und warum? Weil das 25m-Sportbecken in der Aqua-World des nahen Wörgl erst wegen Corona geschlossen war und jetzt unter den Bagger kommt. Das bedeutet für Tabea: Tagwache um 5 Uhr früh, Abfahrt von Bruck/Zillertal ach Innsbruck ins Olympia-Leistungszentrum, um von 6 bis 7:15 h zu schwimmen, schnell anziehen und ab zum Schulunterricht. Zweimal die Woche wiederholt sich das Spielchen auch noch nachmittags zwischen 14.30 und 16 h. Die Deadline rennt immer mit.

Kurzum, eines der größten heimischen Schwimmtalente, wenn auch mit einem Schuss belgischen Blutes in den Adern, ist tagein, tagaus quasi mit einem Hürden-, wenn nicht Spießrutenlauf konfrontiert. Na, das wär´ doch was für einen Verbands-Vizepräsidenten, dem Teenager aus dem sonst so eiligen Land Tirol das tägliche Training zu erleichtern, oder? Aber wer weiß, ob´s ihm nicht sogar lieber ist, wenn die hoffnungsvolle Zillertalerin mit dem streitbaren Trainer-Vater Mario das Handtuch im Schwimmen wirft, um sich für Triathlon zu entscheiden nach dem Motto: A Ledecka im olympischen Sommersport, die die Disziplinen wie Hemden wechselt, des brauch ma net! Erst recht nicht eine, die allzu viel an Aufmerksamkeit auf sich zieht. Und anderen damit nimmt…

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