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Eislauf-Sensation Olga – Starlet unterwegs zum Star

Auch wenn sie am glatten Parkett daheim und in ihrem Element sind – im übertragenen Sinne scheint das Eis gebrochen und Frühlingserwachen angesagt. Kaum hatten nämlich die Paarläufer Miriam Ziegler-Severin Kiefer bei der der Kunstlauf-WM in Stockholm als Elfte und dem besten Ergebnis für Rotweißrot seit 1997 das Olympiaticket für die Peking-Spiele 2022 gelöst, da kam´s anderntags noch besser. Olga Mikutina, 17jährige Vorarlbergerin aus der Ukraine, übertrumpfte das Paar sogar noch mit dem ersten Top 10-Ergebnis seit 24 Jahren, seit dem später unerfüllten Moskau-Import Julia Lautowa.

Olga, die bei der Heim-EM 2020 in Graz in einer Kür-Sturzorgie sowohl an Lampen- als auch Grippefieber zerbrochen war, spielte in Schwedens Metropole ihr ganzes Können und Talent aus, um sich vom 11. Platz nach dem Kurzprogramm mit der siebtbesten Kür sensationell bis auf Platz acht nach vor zu schieben, damit das Lautowa-Topresultat (1997) zu egalisieren und so nebenbei souverän das Ticket für China und Olympia zu lösen! Nach dem Paarlauf-Duo ist auch Mikutina über den langen Schatten der Vergangenheit gesprungen – und hat eine Pirouette ins Morgen gedreht. Damit ist Österreichs Kunstlaufsport, der eine jahrelange Eiszeit hinter sich hat, erstmals seit vielen, vielen Jahren wieder in zwei Bewerben bei den Winterspielen vertreten.

Wer weiß, wohin das alles beim Teenager Olga noch führt, der ja angesichts seiner Jugend, seiner guten Grundausbildung und des unübersehbaren Potenzials eine hoffentlich große Zukunft vor sich haben sollte. Noch Zukunftsmusik, aber durchaus möglich, dass sie irgendwann gespielt wird, wenn sie sich unter Trainer-Koryphäe Elena Romanowa weiter so entwickelt wie bisher. Zwar ist der Verband Skate Austria abseits der (Insider-)Szene eine eher unbekannte Größe, er hat sie aber insofern gehabt, dass er sowohl Mikutina (und Romanowa) als auch den seit langem in Berlin trainierenden Paarläufern Ziegler-Kiefer diese Freiheiten und ihre Freiräume zugestanden hat.

Jetzt allerdings, da beide auf höchster Ebene mehr als nur das Plansoll erfüllt und gezeigt haben, dass der Kunstlaufsport hierzulande doch noch lebt, gilt es auch für den Verband, diese Chance zu nützen. Und da sind vor allem kreative Ideen und eine Portion an Einfallsreichtum gefragt, damit Skate Austria beim Tanz um Gunst und Echo in den Medien auch nach der Eiszeit im Gespräch bleibt. Ich bin schon gespannt, was der Verband aus einer Station macht, die die Erwartungen bei weitem übertroffen hat.

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