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Fans haben Glauben verloren, dass Team seine Qualität auf den Platz bringt

Wenn nicht noch ein Wunder geschieht, dann erlebt das rotweißrote Fußballteam heute Abend gegen Israel eine ganz spezielle Form von Lockdown. Der aber hat nichts mit Maßnahmen zu tun, die Bundes- oder Länderregierungen verordnen. Nein, nein, man kann´s umdrehen und sagen: Die Fans sperren sich von einer Nationalmannschaft aus, die für sie zuletzt einfach nicht mehr zum Anschauen war! Nicht mehr als 3000 Tickets waren im Vorverkauf abgesetzt worden, ein absoluter Minusrekord in der Nachkriegszeit, der absolute Höhepunkt an Desinteresse. Und wer oder was trägt Schuld daran, dass die Euro-Euphorie binnen weniger Monate in den Keller gerasselt ist?

Natürlich auch der Fußballbund mit einem Teamchef, an den er in unverbrüchlicher Treue festgehalten hat, obschon eine spielerische Bankrotterklärung der nächsten folgte. Und natürlich auch die Nationalspieler, die nach 100 oder 120 teils tollen Euro-2021-Minuten von insgesamt 360 bis 380 mit der fast schon hysterisch gefeierten historischen Achtelfinal-Qualifikation zum einen über Gebühr in den Himmel gehoben worden waren, sich zum anderen aber größtenteils auch selbst überschätzen.

Gut und schön, dass wir mit David Alaba den ersten Real-Madrid-Legionär in unseren Reihen haben, was aber sportlich zu seiner früheren Rolle als Bayern-Verteidiger nur einen marginalen Unterschied macht. Gut und schön, dass wir mit „Arnie“, dem Arnautovic, eine schillernde, unberechenbare Figur wieder dabeihaben, die zuletzt bei und mit Bologna nach bewältigten muskulären Problemen aufgegeigt hat.

Und wir haben ja noch jede Menge anderer Legionäre von England bis Serbien, die allerdings zugegebenermaßen bei teils weit weniger renommierten Vereinen spielen. Aber summa summarum, so wird immer betont, habe die österreichische Nationalmannschaft genügend Potenzial, um zumindest bei den Playoff-Duellen im Frühjahr – sofern wir dafür qualifiziert sind – eines der WM-Tickets zu ergattern. Dafür aber wird´s nötig sein, dass die Teamspieler endlich jene Qualität auf den Platz bringen, von der sie selbst in fast unerschütterlichem Selbstvertrauen überzeugt zu sein scheinen.

Bei den Fans allerdings haben Team und Teamchef ihren (Euro-)Kredit verspielt. Und sind deshalb binnen kurzem von Ticketsellern zu Saalräumern geworden. Ob das ihren Ehrgeiz weckt, mit aller Macht in den Spielen gegen Israel und Moldawien das Steuer wieder herumzureißen? Wie heißt´s so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt…

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