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Frauentag: Je größer ihre Taten, desto mehr Respekt vor unseren tollen Sportfrauen

Da heute Internationaler Frauentag ist, werde ich mich damit auseinandersetzen. Auch wenn manche aktuelle Pressure-Groups so tun und handeln, als wär´s ihre Erfindung, so erlaube ich mir untertänigst darauf hinzuweisen, dass es sich heuer um die 116. Auflage handelt, was unsereins mit den Worten quittieren können: Mann, oh Mann, so lange ist die Premiere schon her! Was aber fängt ein Frauentag damit an, dass es ja nicht mehr nur um Gleichberechtigung mit allem geht, was man bisher jedenfalls als Mann verstanden hat, sondern angesichts der geforderten freien Wahl unter angeblich schon 72 Geschlechtsmöglichkeiten allmählich ja darum, ob Frau noch Frau sein kann oder darf. Und damit zwangsläufig auch die nächste Frage aufwirft, ob der Frauentag in Zeiten wie diesen eigentlich noch den Anspruch erheben darf, für das, was Ewiggestrige wie ich von kleinauf bis heute als Frau wahrgenommen hab´, zumindest medial auf die Barrikaden zu steigen. Gut möglich, dass das die „Wortklauber“ in ein Dilemma stürzen könnte…

Aber lassen wir diese semantischen Spielereien beiseite und gehen ins Detail, wie sich Mann hierzulande mit der Frau im Sport auseinandergesetzt hat, vor allem in den Einzelsportarten, in denen sie – nein, nein, ich falle nicht in die Falle und schreibe den Mann, nein: die Frau gegen Frauen stand. Natürlich gab´s und gibt´s speziell Mannschafts-, Pardon: Teambewerbe, in denen der Frauensport auch aus gesellschaftlichen, wirtschaftlichen oder körperlichen Gründen trotz großer Fortschritte noch einen Nachholbedarf hat, der allerdings inzwischen unter medialem Jubel und politischem Druck immer mehr ausgeglichen wird.

Das ist alles gut und schön, hat für mich allerdings auch den Hang zu mehr als nur leichter Übertreibung, gepaart mit Verdrehung manch Tatsache, wenn ich etwa daran denke, dass das letzte Euro-Viertelfinale (samt Aus) der von Teamchefin Irene Fuhrmann geführten ÖFB-Kickerinnen als historischer Erfolg verkauft wurde, während fünf Jahre davor die von Dominik Thalhammer betreute Frauentruppe in Holland gegen die Oranje-Meisjes das Euro-Endspiel erst im Elferschießen verpasst hatten. Aber wen, nicht wahr, interessiert schon das Geschwätz von gestern, wenn´s heut nicht mehr zählt?

Wenn ich mich recht erinnere, so haben nicht nur wir (Sport)-Journalisten auch und schon in Zeiten, in denen der (politische) Ruf nach Gleichbehandlung nicht so ausgeprägt war, unsere erfolgreichen Sportler: innen hochleben lassen, angehimmelt, den roten Teppich ausgerollt und sie fast auf Händen getragen – von Olympia- und Skigrößen der frühen Nachkriegszeit wie Herma Bauma, Dagmar Rom, Trude Klecker, Marianne Jahn, Traudl Hecher, Christl Haas, Erika Netzer, die Zimmermann-Sisters, Olga Pall bis zu der bis heute noch unverwechselbaren Ikone Annemarie Moser, geborene Pröll,  von Petra Kronberger über Wachter, Götschl, Meissnitzer, Dorfmeister, Schild und Hosp bis zur Hecher-Tochter Lizz Görgl und Anna Veith, geborene Fenninger. Und nicht anders verhielt es sich mit Eislauf-Queens von Pawlik über Wendl, Eigel, Walter, Heitzer, Schuba, Kristofics-Binder bis zu Gold-Import Hunyady.

Oder den LA-Trendsetterinnen Janko, Prokop und Gusenbauer, die (Gold) Medaillen holten und Weltrekorde aufstellten, die sogar einen Fußballsieg gegen Schweden in den Schatten stellten. In aller Bescheidenheit glaube und schreibe ich, dass Diktate von oben oder von Pressure-Groups welcher Form immer weit weniger Wirkung haben als mehr oder weniger große Taten (auch von Hausfrauen!), die einer ganzen Gesellschaft ohne Zeigefinger aller höchsten Respekt abringen statt an einem verordneten Frauentag um medial-populistische Lippenbekenntnisse zu buhlen. Auch und vor allem bei uns Männern. Dazu bin ich Manns genug….

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