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French-Open-Beispiel der Ukrainerin Kostjuk hat demonstriert, wie (Welt) Politik den Sport vergiftet

Werte Blog-Leser: Innen, mich freut´s persönlich, dass der meist unterschätzte Sebastian Ofner noch dazu mit einem glatten Dreisatzsieg über den halben Pariser und halben Amerikaner Cressy die zweite Runde der French Open erreicht und damit schon brutto 97.000 Euro, jawohl Siebenundneunzigtausend Euro, sie haben sich weder verlesen noch verhört, auf seinem Konto hat – fast viermal so viel wie einst John McEnroe bei seinem ersten Wimbledonsieg! Ja, die Zeit bleibt halt nicht stehen und wir, die als Ewiggestrige gelten, denken halt immer noch in anderen Kategorien, Dimensionen und Verhaltensweisen.

Damit komme ich, abgesehen davon, dass Ofner auf dem Weg dazu ist, sein bestes Grand-Slam-Resultat zu erreichen (3. Runde Wimbledon), auch zu einem eher unerquicklichen Lokalaugenschein, der einmal mehr vor Augen führte, wie die (Welt-)Politik auch den an sich völkerverbindenden Sport samt Sportler: Innen vergiftet. Jung hin oder her, ich war richtiggehend entsetzt, wie die von der Australien-Open-Siegerin und Topfavoritin Elena Sabalenka abservierte 21jährige Ukrainerin Kostjuk sowohl den Blick in die Augen ihrer Gegnerin ebenso wie ein Shakehand-Hands am Netz verweigerte, ganz so, als wäre die Weißrussin eine Erfüllungsgehilfin der (mehr oder weniger autokratisch) regierenden Herren Putin und Lukaschenko, eine also verdammenswerte Kriegsgegnerin.

Man kann sich des Eindrucks nicht verwehren, dass diese Vorgangs- und Verhaltensweise nicht aus innerem Antrieb, sondern womöglich auch auf leisen Druck, wenn nicht Befehl von oben kommt, weil das ja auch politisch wie medial dem aktuellen Mainstream entspricht. Wenn Frau Kostjuk einer Gegnerin nicht in die Augen schauen, geschweige denn Bälle mit ihr bei einem Tennisduell auf Sand wechseln will und nicht auf einem Schlachtfeld begegnen mss, dann sollte sie lieber auf ein Antreten verzichten statt der sportlichen und bei aller Gegnerschaft ganz normalen Fairness eine Watschen zu geben!

Ja, das ist meine ganz persönliche Meinung, weil ich ein entschiedener Gegner – ob jetzt im russischen Krieg gegen die Ukraine oder überall anderswo – der allzu lauten und manchmal auch allzu übertriebenen Einmischung der (Welt)Politik in den Sport bin. Im Kleinen im Lande wie im weltpolitischen Großen bei solch televisionär weltweit verbreiteten Events wie dem Grand-Slam-Turnier in Roland Garros.

Vor Frau Sabalenka, übrigens einer Linz-Upper-Austria-Turniersiegerin, möchte ich aus Respekt meinen Hut ziehen. Wie die kosmopolitische Weißrussin auf die Provokation der jungen Ukrainerin im On-Court-Siegesinterview reagiert hat, war aller Ehren wert. Sie hat weder die Art und Weise von Kostjuk kritisiert, noch die Gegnerin erwähnt, sondern sich dafür bedankt, dass sich anfängliche Aversion dann in Sympathie und Beifall für ihr tolles Tennis verwandelt hat. Sie tat´s, auch bewusst, nicht nur einmal, sondern mehrmals, damit auch alle verstehen, was sie damit zum Ausdruck bringen wollte.

Es kann nicht sein, dass man von allen, die über großes sportliches Können verfügen, aber einen russischen oder weißrussischen Pass verfügen, zwangsweise und automatisch verlangt, ihre Herkunft und Heimat zu verleugnen. Das hat weder was mit Demokratie noch mit sportlicher Fairness zu tun. Und all denen, die dem noch das Wort reden, sei ins Stammbuch geschrieben: Wer auch im Sport warum immer Hass sät, der wird auch Hass ernten. Und das ist alles, nur nicht im Sinne des Sports, der einigende Kraft und nicht trennende Wirkung haben sollte…

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