Fussball

Geld allein schießt keine Tore

Geld, so sagt ein Sprichwort, schießt keine Tore. Das Milliarden-Team von Manchester City mit Startrainer Pep Guardiola hat´s sozusagen am eigenen Leib und dem seines sonst so treffsicheren Goalgetters Raheem Sterling erlebt. In dem Moment, als er das offene Tor gegen Olympique Lyon(nais) nicht einrannte, sondern verfehlte, war dieser hochgehandelte Sterling jedenfalls nicht die fast 120 Millionen Pfund wert, um die er gehandelt wird. Ja, hätte er da das 2:2 erzielt, nicht drüber geknallt und der eigenen  Elf einen Schock versetzt, dann – ja, dann hätte Lyon kaum im Handumdrehen oder besser: auf dem Fuß, den tödlichen Konter zur 3:1-Sensation einleiten können. Es sind also, wie man sieht, nicht immer nur kleine Ursachen, sondern mitunter schwere Fehler, die fatale Folgen haben können, nein: über Millionen-Verluste hinaus auch Träume platzen lassen.

Aber abgesehen von diesem Fehlschuss sei bei allem Respekt vor seinen großen Erfolgen auch angemerkt, dass sich am Tag nach dem von ihm zu Höhenflügen geführten FC Barcelona jetzt mit Manchester City eine andere Guardiola-Mannschaft nach Meisterschaft und Cup jetzt auch aus der Champions League verabschiedet hat. Vielleicht oder wohl auch deshalb, weil sich halt grandiose Spieler am Zenit ihres Könnens und des Tiki-Taka-Stils a la FC Barcelona, also die Messis, Iniestas, Xavis und Co., nicht wie Sand am Meer finden lassen. Und wenn, wann und wo Konzept und Mensch, sprich: Vorstellung des Trainers und Darstellung durch die Spieler, nicht übereinstimmen oder zusammenpassen, dort bleibt der Griff nach den Sternen, Milliarden-Investment hin, Millionengagen her, nichts als ein Luftschloss.

Um beim Vergleich mit Olympique Lyonnais zu bleiben, so sei gesagt, dass sich der Marktwert des französischen Ex-Meisters und aktuellen Lieferanten von Rohdiamanten für die Superreichen auf etwa ein Drittel dessen beläuft, was in der englischen Scheich-Elf steckt. Und wenn man zum Anfang zurückkommt, so sei auch noch gesagt, dass es sich beim City-Schreck und Lyon-Doppelpack Moussa Dembele nicht um den überbezahlten, verletzungsanfälligen Ex-Dortmund- und Barca-Star handelt, sondern um einen Namensvetter aus dem französischen U21-Team, dessen Marktwert knapp bei einem Fünftel liegt. Womit sich der Kreis geschlossen hat, dass Geld allein noch lange keine Tore schießt – nicht einmal dann, wenn sie für einen 128-Mille-Euro-Stürmer sperrangelweit offen stehen!

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