Fussball

Wer zu spät kommt, den bestraft die Pleite

FC Barcelona – FC Bayern 2:8 oder andersrum: Rares ist tatsächlich Wahres! Ehrlich gesagt, wer hätte ja für möglich gehalten, dass Messi und Co im Ernstfall eine solche auf den Deckel kriegen, als wären sie nichts als eine Schießbude und nicht der Fußballstolz von Katalonien!? Acht auf einen Streich und nimmt man das herrliche Eigentor hinzu, dass auch noch unser aller David Alaba mitten im Vertragspoker spektakulär produzierte, dann waren´s ja alle Neune, die dem an diesem Abend um mehr als eine Klasse besseren, schnelleren, konsequenteren bayrischen FCB gelangen. Alles Zufall, oder was? Mitnichten! Es kommt ja nicht von ungefähr, dass der katalanische FCB in dieser (Corona-)Saison keinen einzigen Titel gewonnen, sondern unterm Strich alles verloren hat, am Ende auch die Form und das Selbstbewusstsein, mit dem das mittlerweile längst überalterte Team rund um Lionel Messi jahrelang den spanischen und internationalen Fußball geprägt hat.

Aber vor allem dann, wenn an einem Genie wie Messi der Zahn der Zeit zu nagen beginnt, wenn der Klub das ganze Geld in Altstars und ansonsten in Füllmaterial steckt, das jenem der Bayern nicht das Wasser reichen kann, ja dann darf sich auch solch ein Überdrüber-Verein nicht wundern, wenn er vom Highway des Erfolgs abkommt und schneller, als er denkt, in der Sackgasse landet. Gut und schön, Neymar wurde lukrativ verscherbelt, was und wen aber hat Barcelona geholt? Gute, aber nicht ganz große, dafür teure Namen, die aber offenbar nicht zur Mannschaft und/oder ins Konzept passten wie unter anderen Dembele, Coutinho, Griezmann usw. Und unter welchem der schnell wechselnden Cheftrainer auch immer wurde vor lauter Sturm und Drang darauf vergessen, dass das geflügelte Wort nicht umsonst lautet: Verteidigung ist der beste Weg zum Angriff!

Noch weiß ja keiner, wie sich das Corona-Champions-League-Final-Turnier weiter entwickelt, der Führungsriege des FC Bayern aber kann und muss man jedenfalls das Kompliment machen, im Laufe der letzten Jahre nicht nur gut eingekauft, sondern auch im richtigen Moment die Reißleine gezogen zu haben, als die Mannschaft sich unter einem teils ungeliebten Trainer zu spalten drohte. Das, so meine ich, macht eben den oder die guten Funktionäre aus, dass sie darauf schauen und auch darauf achten, dass vom Administrativen bis zum Sportlichen das Werkel rennt, also alles bestens funktioniert, wie der Name Funktionär ja sagt. Wer die Überfuhr verpasst, wer – um den letzten roten Sowjet-Zaren Michail Gorbatschow zu zitieren – zu spät kommt, den bestraft die Geschichte und das Leben. Wenn nötig, wie es dem FC Barcelona geschah, mit einem peinlichen historischen Debakel. Und das gilt, durch Etagen getrennt, für Großkopferte ebenso wie für alle Kleinen, die ums Überleben kämpfen….

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