Fussball

Haaland: Fünferpack als reale Antwort auf akademische Diskussionen über seine Rolle

Es ist erst ein paar Tage her, dass sich nicht nur Kollegen vom Sender NTV höchst kritisch mit der traditionellen und darum auch für seine Gegner leicht(er) berechenbaren Mittelstürmerrolle von Erling Braut Haaland bei Manchester City auseinandersetzten. Unterton: Ohne ihn wäre Manchester City stärker als mit ihm! Irren mag zwar menschlich sein, wie jeder weiß, aber dass ausgerechnet sein ehemaliger Salzburg-Trainer Marco Rose diesen Irrtum gestern Abend ausbaden musste, ist schon eine pikante Ironie des Schicksals. Jener Marco Rose, der zur Haaland-Diskussion sarkastisch gemeint hatte, „dann schickt ihn doch zu mir, ich nehm´ ihn mit Handkuss!“

Er wusste, was es geschlagen hat, was ihre Dynamik der nordischen Eiche aus- und anrichten kann, wenn sie einmal ins Rollen kommt. Haaland Nordic Dynamite! Nicht nur, dass die roten Bullen aus Leipzig in Manchester von den Citizens beim 7:0 so brutal bei den Hörnern gepackt, gebeutelt und vernichtend geschlagen wurden wie einst Juventus vom Wiener Sportklub (1958), versetzte ihnen der unersättliche Haaland einen Hieb nach dem anderen, gleich fünf an der Zahl! Viel spektakulärer zum einen, viel grausamer zum anderen hätte die Antwort des Hünen aus Norwegen auf die von wem und warum auch immer angezettelten Debatten über sein Rollenspiel in Manchester nicht ausfallen können!

Seine beiden Toren binnen 77 Sekunden waren der schnellste Doppelpack der Champions-League-Geschichte. Fünf Tore binnen 35 Minuten, das gab´s vordem noch nie. Und fünf Tore in einem Champions-League-Match hatten vorher nur Messi (gegen Leverkusen) und Adriano (gegen Botew, Bul) geschossen. Aber nicht in so kurzer Zeit. Und in allen Bewerb-Spielen zusammen hat er jetzt den 40er geknackt. Und das alles schon Mitte März, wenn die Saison noch zwei Monate läuft!

Natürlich sind klassische Mittelstürmer leichter auszurechnen, das mag im Normalfall schon stimmen. Aber es gab und gibt eben immer wieder – entschuldigen Sie den Ausdruck – so etwas wie „Alphatiere“ ihres Metiers, die mit  normalen Maßstäben nicht zu messen sind. Gerd Müller war in seinen Glanzzeiten so einer. Auch Hans Krankl und ein Toni Polster, sonst hätten sie nicht goldene, silberne und bronzene Schuhe ebenso gewonnen wie Torrekorde in ihren Ligen oder bei ihren Klubs gebrochen.

Andersrum: Wehe, wenn sie losgelassen. Marco Rose hat´s in seinen Post-Pleite-Interview auf den Punkt gebracht, als er Haalands Fünferpack ziemlich populär so skizzierte. „Er war einfach torhungrig, ob mit dem Fuß, ob mit dem Kopf. Und mit jedem Tor ist der Torhunger noch größer geworden!“ Dagegen wäre Leipzig machtlos gewesen. Überfordert. Überwältigt. Eben Haaland. Eben Nordic Dynamite! Bin schon neugierig, zu welchen Erkenntnissen all jene kommen, die in ihren Analysen und Statistiken seinen Wert in Zweifel gezogen und ihn zur Diskussion gestellt haben.  Zwischen  Theorie und Praxis ist halt doch ein himmelhoher unterschied. 

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