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Hehre Worte, bange Frage: Weiß ein ÖOC-Boss und Casino-Ex-Capo, wie Sportler ticken?

Zwar beginnt am Wochenende der Fußball mit dem Cup wieder zu rollen, aber ganz ehrlich, wie groß ist das Interesse nach der spannenden Euro 2020/21 und angesichts der meisten Mickey-Mouse-Duelle? Da geht´s im Countdown zu den Olympischen Spielen in Tokio schon runder zu, wenn es gilt, da wie dort noch letzte Interviews, Bestandsaufnahmen und sonstige Neuigkeiten an Land zu ziehen. Und da dürfen natürlich Gespräche mit dem heimischen Chef-Olympier Karl Stoss nicht fehlen, der vor einem Dutzend Jahren als Nachfolger seines Casino-Capo-Vorgängers Leo Wallner mehr oder weniger von Staats wegen inthronisiert worden war. Stoss, ein rundum honoriger Vorarlberger, politisch dementsprechend eingefärbt und in höchste Direktorenpositionen vermittelt, hat in einem laola1-Interview auch über die schwierige, große und schwer abzuschätzende Herausforderung gesprochen, die auf unsere Olympiasportler dabei zukommen würde. Kurzum, der Nicht-mehr-Chef des Glücksspielmonopols, das von Gesetzes wegen und nicht als generöser Generalsponsor viel Geld in den (olympischen) Sport pumpt, hat dabei den Eindruck erweckt, als hätte er sich besten Wissens wie Gewissens in die Rolle der heimischen Sportler versetzt.

So etwas klingt natürlich sehr fein, weil es sport-soziale Kompetenz inkludiert, zurück bleibt allerdings die Frage, woher der ÖOC-Capo diese Weisheiten nimmt, hat er doch selbst als Student einst nur ein bisserl Wasserball (in Innsbruck) gespielt, also einen Sport betrieben, in dem sich Österreich seit Jahrzehnten international quasi auf Tauchstation befindet. Und wenn Stoss in diesem Interview eigens darauf hinweist, dass das ÖOC ganz bewusst ein großes Team gewählt habe, um abzuwehren bis zu verhindern, dass die vorolympischen bzw. japanischen Corona-Rahmenbedingungen zu sehr bejammert werden, dann … ja dann hat der Olympia-Karl seine rotweißroten (Sport-)Lektionen nicht oder noch nicht gelernt. So weit ich mich erinnern kann, haben enttäuschte Hoffnungen oder negative Resultate wie bei einer Masseninfektion eine immer schlimmere Kettenreaktion bei rotweißroten (Olympia-)Teams ausgelöst. Und je größer jeweils die heimischen Mannschaften, je höher die Latten, die ihnen gelegt wurden, umso negativer wirkten sich sogar hauchdünn verpasste Medaillen aus, ganz zu schweigen von Pannen, Pech und Pleiten …

Dem Präsidenten Stoss, wie gesagt ein höchst honoriger Alemanne, kann man ja keinen Strick daraus drehen, dass er nicht wirklich wissen kann, wie Spitzensportler ticken. Aber der heimischen Sportpolitik muss man den Vorwurf machen, dass es – nein, reden wir nicht von Postenschacher – ihr mit wenigen Ausnahmen schon immer wichtiger war und ist, eher bürokratisch geschulte, administrativ bewährte und wirtschaftlich orientierte (Para-)Politiker an die Spitze der größten Institutionen und Instanzen zu setzen. Eine der obschon bei seinen Gegnern/Feinden nicht unumstrittenen Ausnahmen hieß Peter Schröcksnadel, der inzwischen als einer der erfolgreichsten Skipräsidenten aller Zeiten vom steirischen Nicht-mehr-Nationalrat Schmidhofer abgelöst, dafür aber mit 99prozentiger Mehrheit zum FIS-Vize bestellt wurde. Immerhin bringt der von mir als smarter Teflon-Karli apostrophierte Schmidhofer als Empfehlung eine Nichte aus seiner Nachbarschaft mit, die eine (kleine) Speed-Queen als Weltmeisterin, Junioren-Weltmeisterin, Weltcupsiegerin und Weltrekordlerin war. Und muss zumindest so gesehen auf der Suche nach Spitzensportanschluss nicht auf Tauchstation gehen wie viele andere Top-Funktionäre im Lande…

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