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Warum in Tokio-Ferne schweifen, wenn das Gute ist so nah bei Sand in the City

Vor kurzem hab´ ich meinen alten Sportfreund Peter Kleinmann, Mister Volleyball, mit dem neuen Verbands-Präsidenten Gernot Leitner, einst Beach-Partner von Oliver Stamm, und dem Europa-Verbandsboss vorm Vienna Marriott-Hotel gesehen und auf deren Weg zu einem Business-Dinner telefonisch kontaktiert. Das war am Vorabend der Auslosung für die Beachvolleyball-EM, die vom 11. – 15. Augst dort in Szene geht, wo früher einmal im Sommer die Freistilriege des „Schurl“ Blemenschütz täglich ein paar Tausend, darunter viele weibliche Catcher-Fans, angelockt hatte – am Heumarkt neben dem Konzerthaus. Ob WM-Euphorie 2017 auf der Donauinsel rund um heimische Vizeweltmeister, ob medialer Vorverkauf einer Heim-EM auf dem Gelände des Eislaufvereins im Winter – man   kann sich des Eindrucks kaum erwehren, dass Österreich, Beachvolleyball und Erfolg selbstredend eins sind. 

Alle Neune wie beim Kegeln, so ließe sich sagen, was die Zahl heimischer Teilnehmer an diesen EM-Medaillenkämpfen betrifft, angefangen  vom einstigen, allerdings ganz schön in die Jahre gekommenen WM-Silber-Duo Doppler-Horst über die neuen Beach-Kapazunder Ermacora-Pristautz oder Seidl-Waller bis zu den Hoffnungen von morgen auch bei den Damen. Kurzum, es wird quasi durch die Blume suggeriert, als wäre beim Beachvolleyball alles fest in rotweißroter Hand, was bedauerlicherweise leider nicht zutrifft. Wär´s anders, wäre Rotweißrot nicht dort angekommen, wo es seit der Beach-Premiere in Atlanta 96 nicht mehr war, nämlich im olympischen Niemandsland, also erstmals seit den Millenniumsspielen in Sydney weder mit Herren noch Damen dabei in Tokio, auf dem Weg in den fernen Osten noch dazu gestoppt vom Nachbarn Schweiz.  

Altmeister Doppler-Horst und die neuen Kapazunder Seidl-Waller und Ermacora-Pristautz (von links nach rechts).

Aber wer weiß, vielleicht war´s sogar ein Wink des Schicksals angesichts der täglich zumindest medial wachsenden Corona- und Infektions-Hysterie, dass uns der Flug ins Land der aufgehenden Sonne erspart geblieben ist. Und unsere Beach-Girls oder Beachboys nicht im fernen Osten stranden, sondern mit voller Kraft voraus mit Heimvorteil um andere, halt kontinentale Medaillen baggern dürfen. Tokio, für uns nur Nebenschauplatz, zählt eher wenig bis nichts nicht im Vergleich zum inzwischen schon bekannten Sand in the City. Man muss, wie es uns Österreichern auch im sportlichen Blut liegt, schließlich alternativ seine Prioritäten setzen.

 

 

 

 

Also: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Der Europa-Boss wird´s unseren umtriebigen Chefitäten wohl danken. Da bin ich mir so sicher wie beim Einpeitschen und Einklatschen üblicher Sprechchöre, die vom Beachvolleyball nicht wegzudenken sind. Kleinmann, Leitner und Co wissen längst, was junge, aber auch Junggebliebene mitreißt. In diesem Sinne wünscht meine Wenigkeit auf Neudeutsch: Put your hands up in the air, that´s the way I like it.

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