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Heißes Eisen: Skiverband will Eliasch-Freund Ortlieb mit Personalrochade kaltstellen

EPA

Mitten im Frühlingssommer um die 30 Grad im Schatten hat der heimische Skiverband ein heißes Thema angefasst. Nein, nein, es geht nicht um die Klimaschutz-Aktion mit Freund Felix Neureuther, sondern um eine Neupositionierung im Weltverband, wo der bis 2026 gewählte Präsident dem ÖSV, Swiss Ski und Co ein Dorn im Auge ist. Da der ungeliebte, umstrittene Johan Eliasch, einst Freund, dann bester Feind nicht nur des emeritierten Ski-Napoleons Schröcksnadel, nicht einfach abgesetzt, sondern mit einer a. o. Generalversammlung abgewählt werden könnte, hat der ÖSV seinen rotweißroten Vorstandsfreund aufs Korn genommen. Der langen Einleitung kurzer Sinn: Abfahrts-Olympiasieger und Weltmeister Patrick Ortlieb, dem ein spezielles Nahverhältnis zum Head-Besitzer und FIS-Boss nachgesagt wird, soll im FIS-Vorstand in einer Personalrochade gegen den Präsidenten des Kitzbüheler Ski-Clubs, Dr. Michael Huber, getauscht werden. Sozusagen eine Art Stellvertreter-Schlacht, um den Ski-Krieg zu gewinnen…

Das jedenfalls ist Wunsch und Wille des ÖSV, der damit Ortlieb intern als Finanzchef ebenso wie extern als verlängerten Arm im Weltverband entmachtet. Ob´s clever war, dies medial an die große Glocke zu hängen samt Einverständnis des mehr als honorigen Sportwissenschaftlers und Hahnenkamm-Toporganisators Huber, für den Rollentausch (im Gegensatz zur Kandidatur als ÖSV-Chef) bereit zu sein, kann ich nicht beurteilen. Anders als ein Schuss aus der Hüfte lässt sich meines Wissens und meiner Insider-Informanten nach der Wechsel nicht von heute auf morgen vollziehen, weil die FIS darüber erst nach einer Vorlaufzeit von zwei Monaten darüber abstimmt. Und wer weiß, wie so etwas ausgeht in einem Weltverband, der auch durch seinen Präsidenten in zwei Lager gespalten ist zwischen dem Großteil der Ski-Großmächte und den Kleinen wie Exoten, die sich auch durch Nationenwechsel von Stars a la Braathen mehr Gehör und Einfluss verschaffen (wollen). Politik allerorten…

Der neu aufgestellte ÖSV jedenfalls lässt auch abseits von Schanzen, Loipen und Pisten seine Muskeln spielen, ganz so, als würde er zeigen wollen, reif für neue Zeiten und Herausforderungen zu sein – ob´s dabei um um das nicht nur medial zerzauste, oft verhöhnte neue Stäbchen-Logo geht, das vor allem die Präsidentin möglichst groß zur Schau trägt, über die Wahl des Sportdirektors und anderer Trainer, einer populistischen Klima-Aktion bis hin zur Personalrochade im Weltverband. Ob das alles sinnvoll, nützlich und hilfreich ist in einem Countdown zur alpinen Heimweltmeisterschaft in Saalbach-Hinterglemm, das wage ich als staunender Zuschauer zu bezweifeln. Ich für meinen Teil glaube, dass es g´scheiter wäre, an einem Strang zu ziehen statt Stricke in welche Richtung immer zu drehen. Unübersehbare Baustellen und sogar heiße Themen gäbe es ja auch im ÖSV mehr als genug …

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