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Hinter Spruch, dass am Ende immer Salzburg gewinnt, steckt ausgeklügeltes System

Gary Lineker, der ehemalige England- und Barcelona-Torjäger, inzwischen TV-Kommentator auch für Golf, hat einst treffend so formuliert: 22 Spieler jagen einen Ball nach, aber am Ende gewinnen immer die Deutschen. Was lange Zeit gegolten hatte, dann nicht mehr, inzwischen aber schon wieder, trifft im kleinen Rahmen ja seit Jahren auch auf die heimische Bundesliga zu. Elf Klubs jagen die Salzburger, aber schlussendlich kann niemand die galoppierenden Jungbullen auf dem Weg von einem Titel zum nächsten aufhalten oder überholen. Erst recht nicht nach dem österlichen 2:1-Sieg bei Austria. 

Natürlich spielt der finanzielle Rückhalt durch den Mateschitz-Konzern eine ganz wesentliche Rolle, natürlich frisst da die im Vergleich zum Serienmeister fast am Hungertuch nagenden Erz- und sonstige Rivalen der Neid, eh klar. Man würde es sich aber zu einfach machen, den zumindest aktuell unaufhaltsamen Aufstieg der Salzburger im eigenen Land nur damit zu erklären, dass die ja vergleichsweise im Geld schwimmen. Hein, nein, meine Herren aus Wien, Graz, Linz etc., hinter den Erfolgen steckt ein ausgeklügeltes System, zu dem auch die RedBull-Akademien in Süd- und Nordamerika, in Afrika und Asien ebenso wie ein gutes Scouting im Lande oder der näheren Umgebung gehören.

Es hat etwa zehn Jahre gedauert, bis die qualitative Basis an Talenten aus allen Kontinenten so breit war, dass sich Salzburg einerseits zum Selbstversorger entwickelt hat, der seine besten Stücke um immer teureres Geld verkauft, aber die Lücken mit dem nächsten Star in spe gleich wieder geschlossen hat. Man nenne nur die Namen Mane, Dabbur, Keita, Daka und demnächst Adeyemi als pars pro toto, um zu zeigen, wie der Hase (nicht nur zu Ostern) läuft. Der auch heuer wieder offensichtlich unantastbare Fast-schon-Meister und Pokalfinalist versteht sich zwar immer noch als eine Art Ausbildungsverein, bei dem Kommen und Gehen zum Besttarif dominiert, er ist mit dem ständigen „Blutaustausch“ aber mittlerweile nach vielen anfänglichen Rückschlägen schlussendlich auch zu einem mehr als ernstzunehmenden Faktor in der Beletage geworden, also in der Champions-League, obschon es dort ein Ende mit Schrecken gegen den FC Bayern gab, der eben doch noch ein  anderes Kaliber ist.

Der Weg ins Achtelfinale gegen starke Gegner und hohe Hürden aber hat bewiesen, dass in Salzburg sehr viel oder im Rahmen der Möglichkeiten fast alles richtig gemacht wird. Die Erfolge der roten Bullen sollten also auch als Musterbeispiel dienen, wie man selbst hierzulande wieder was wird im (Klub)-Fußball, wenn mit Weitblick auch Kontinuität statt irgendwelche Hauruck-Aktionen regieren, die bei dem einen oder anderen Konkurrenten mitunter teuer zu stehen kommen. Ich möchte die Millionen gar nicht zählen, die von den Salzburg-Gegnern a la Rapid und Austria in Fehlinvestitionen gesteckt worden sind. Um dieses Geld hätten sich ganz sicher einige junge Talente so gut ausbilden und entwickeln lassen, wie das seit geraumer Zeit im Stall der Jungbullen in der Mozartstadt geschieht. Womit auf Salzburg der Lineker-Spruch zutrifft, der auf die Deutschen gemünzt war…

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