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Oscars lassen grüßen: Wie sich Williams-Sisters brüsten und Will Smith schlögelt

Der Sport, genauer gesagt Tennis, spielte in der Oscar-Nacht in Hollywood in mehrfacher Hinsicht eine Hauptrolle. Der Mann, um den sich der Film samt preisgekröntem Hauptdarsteller dreht, also King Richard, der Vater der Williams-Sisters Venus und Serena, stand aber weder auf der Bühne noch saß er im Auditorium. Der streitbare, umstrittene Richard lebt zwar noch, ist aber als 80jähriger nach einigen Schlaganfällen weder geistig noch körperlich mobil genug, um aufzutreten.

Dafür sorgte der ebenfalls nicht unumstrittene Hollywoods-Superstar Will Smith, der ihn im Film verkörpert, für einen vielbeachteten, vielkritisierten, aber auch vielbejubelten Auftritt, als er dem Moderator-Entertainer vor laufenden Kameras auf offener Bühne wegen eines beleidigenden Wortspiels über seine Frau eine schallende Ohrfeige versetzte. Da ja, wie schon Shakespeare fand, die ganze Welt Bühne ist, erst recht in Zeiten wie diesen, schwankten Insider der Hollywoods- Szene sogar, ob die Watschen-Affäre eine Spontan-Aktion oder am Ende womöglich gut inszeniert, also von längerer Hand vorbereitet gewesen wäre.

Nichts ausgeschlossen, alles möglich, erst recht im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, von denen sich unsereins auch insofern überzeugen konnte, was die von Mode-Experten hochgejubelten, freizügigen Dekolletes der Williams-Sisters betraf. Der Unterschied zwischen gewagtem Styling und dezentem Stil ist etwa so wie von Blickfang zu Schlag ins Gesicht, das eine kostenloser Augenschmaus, das andere vieldiskutierte Affäre, da wie dort aber was für Regisseure und Fotografen, also höchst PR-tauglich.

Was King Richard dazu sagen würde, um dessen Person und Persönlichkeit es ja geht, das wissen wir nicht, weil er aus genannten Gründen dazu auch nichts mehr sagen kann. Seine beiden Tennis-Schwestern, zwei von mehr als einem halben Dutzend an Kindern und Stiefkindern aus mehreren Richard-Ehen, aber könnten nicht in typisch amerikanischem Understatement feuchter Augen daran erinnern, dass sie aus den LA-Compton-Slums gekommen seien, um nun am roten Teppich bei den Oscars zu stehen. Nicht mehr als arme Schlucker, sondern dank Papa, dem Tennis-Lehrling, der zum King aufstieg, mit insgesamt 44 Grand-Slam-Siegen (23 + 7 + 14 Doppel) auf der sportlichen Habenseite und an die 300 Millionen auf ihren Konten.

Und dazu noch als modische US-Stil-Ikonen, die sich buchstäblich damit brüsten, was sie haben. Aber auch das ist andersrum im wahrsten Sinn des Wortes eine Ansichtssache. Und eine Geschmacksfrage. Wie schon ein altes Sprichwort sagt, so sind Geschmäcker und Ohrfeigen bekanntlich verschieden. Ganz so hat es sich bei den Oscars mit den Williams-Sisters, mit Will Smith und dem Moderator-Entertainer verhalten. Womit endlich in Hollywood wieder der Sport am Wort war. Offenherzig und schlagkräftig. 

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