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In Teamchef-Auswahl dreht sich mit Sportdirektor das Karussell im alten Personalkreis

Seien Sie bitte nicht ungehalten, wenn ich mich wieder des leidigen Teamchef-Themas annehme, das ja möglichst bald, auf jeden Fall noch im April, geklärt werden soll. Und was lese ich nicht nur in Tageszeitungen, sondern auch in den einschlägigen Online-Portalen? Der mehr als umstrittene Sportdirektor Peter Schöttel hat schon ein erstes Gespräch mit, sie werden´s ja kaum glauben, mit Peter Stöger geführt, der schon immer und jetzt wieder sein Interesse und seine Bereitschaft an diesem Amt deponiert hat. Nichts gegen Stöger, der zumindest als letzter Meistermacher bei Austria und respektierter Aufstiegscoach in Köln schon bewiesen hat, was er als (Klub)Trainer kann, auch wenn am Ende wie auch in Dortmund vieles nicht mehr so rund gelaufen ist, wie er es gerne so gehabt hätte.

Mit dem anderen heimischen Dauerkandidaten im Nachfolge-Karussell, dem aktuell bei der Admira beschäftigten Andreas Herzog, soll hingegen noch nicht gesprochen worden sein, also gibt´s dort auch noch keinen (Flyer)-Alarm. Anders als Stöger, mit dem ihn eine kurze blaugelbe Vienna-Vergangenheit verbindet, könnte Herzog im Falle des Gesprächsfalles auch darauf pochen, dass er einige Erfahrung als Teamchef in Israel oder bei unserem U21-Team ebenso wie als Assistent (von Jürgen Klinsmann) in den USA einbringen würde. Da sich der ÖFB mit seinem Parndorfer Präsidenten mit roter Schlagseite schon insofern präjudiziert hat, dass er eine österreichische Lösung bevorzuge, so stellt sich vielleicht auch dem Herrn Sportdirektor, bekannterweise alles andere denn ein besonders harter Mann, die Frage: Wieso in die Ferne schweifen, wenn das Gute ist so nah?

Ja, eine wirklich gute Frage, der unsereins allerdings die durchaus legitime Gegenfrage stellen möchte: Natürlich hat fast jeder der ins Spiel und in die Diskussion geworfene Kandidat (s)eine Klassifikation, was aber andererseits nicht ausschließt, dass zuerst einmal ein Anforderungskatalog erstellt wird, dem der Foda-Nachfolger gerecht werden muss. Schließlich geht´s meines Wissens nach ja nicht nur darum, dass ein Teamchef nur ab und zu einen Kader nominiert, eine Mannschaft wählt und eine Taktik ausgibt, vielmehr sollte es von unten nach oben oder oben nach unten eine Linie geben mit einer gemeinsamen Zielsetzung, unabhängig davon, ob Salzburger Rezept oder sogenanntes, längst im Ausland tätiges „Wiener Eck“ den Ton und Takt angeben. Wer Ingenieur werden will, wird ja auch nicht unbedingt Medizin studieren, wird aber da wie dort einer soliden, allgemeinen Grundausbildung bedürfen. 

Ich meine daher, dass es für den ÖFB viel wichtiger als das übliche „Namedropping“ im üblichen Karussell wäre, mit neuen Visionen und neuen Personen endlich auch ein neues Kapitel mit Zwischen- und Endstationen aufzuschlagen. Ob  so etwas allerdings mit Leuten überhaupt möglich ist, die schon einmal im Endeffekt und ohne geschönte Bilanzen  aufs falsche Pferd gesetzt haben, scheint mir mehr als nur zweifelhaft. Dass entbehrliche Personen auf entbehrlichen Positionen womöglich entbehrliche, falsche Personalentscheidungen treffen, ist je sowieso ein Kapitel für sich, das endlich und für immer zugeschlagen werden sollte. Ob das allerdings mit einem bürokratischen Apparat von ehrenamtlichen, amateurhaften Landeskaisern je möglich ist, halte ich für ausgeschlossen. Und damit auch eine vielleicht etwas teurere, aber visionäre Teamchefvariante. Macht nichts, drehen wir uns halt im Kreise und wursteln weiter. Manchmal besser. Manchmal schlechter.  Oder: Wie der Herr (oder die Herren), so das Gscherr …

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