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Jubelstürme um Sinner und weiterhin keine Antwort auf Doping-Fragen

‍Es geht um die Nummer 1, es geht und dreht sich alles um Jannik Sinner. Der junge Mann ist zweifellos für Fans einer der besten Sympathieträger, den sich der Tennissport nach Abgängen und dem nimmermüden Auslaufmodell Djokovic hätte wünschen können. Die Aura, die der Südtiroler aus Sexten ausstrahlt, ist angesichts seiner Jugendlichkeit – oder vielleicht gerade darum – höchst bemerkenswert. Und was er heuer alles gewonnen hat mit zwei Grand-Slam-Siegen, dem ATP-Finale und nun auch noch den Daviscup-Triumph, hebt den Jung-Twen nicht nur an Punkten weit über die Konkurrenz hinauf, die zuletzt Null-Chancen gegen das Monster an Selbstvertrauen vor allem in heiklen Situationen hatte.

Nichtsdestotrotz ist´s andererseits geradezu ungeheuerlich, dass trotz zwei positiver, höchst dubios begründeter Dopingtests im März nicht nur die Tennisszene, sondern auch die Medien und auch Sinner selbst so tun, als hätte es diese nie gegeben. Bei den Live-Übertragungen von den Finals in Turin hab´ ich keine einzige Anspielung oder gar ein Wörtchen darüber vernommen, nicht einmal die Allerweltfloskel, wonach die Unschuldsvermutung gilt, kam irgendeinem der  Kommentatoren, Moderatoren und Experten über die Lippen. Hingegen fand ich eine Schlagzeile,  die posaunte: Sinner krönt sein Traumjahr mit Daviscup!

Wenn ich mich erinnere, wie nicht nur mt unseren Loipen-Rohrkrepierern umgesprungen wurde, die höchst kleinstes Kleingeld verdient haben und nicht Abermillionen wie der inzwischen ziemlich italienische Dolomitenmann, und wenn ich mich entsinne, mit welch einem weltweiten Trara bei der WM ´94 der Maradona-Ausschluss (wegen Kokain) geradezu bejubelt und damit der Anfang vom Ende des haltlosen Genies eingeleitet worden war, dann frage ich mich schon: Darf etwa nicht sein, dass der Sympathikus klammheimlich etwa ein Sinner ist, den sich die – siehe Saudi Arabien und Kronprinz-Bettvorleger – Tennis-Nomenklatura nicht herausschießen und wegnehmen lassen will?

Ehrlich gesagt, ist´s mir ein Rätsel, wer was warum so lange untersucht um irgendwann zu einem Schluss zu kommen, mit dem ja sowieso wieder nicht Schluss wäre, weil ja ganz sicher auf jede Form von Suspendierung oder Sperre ein Einspruch kommt? Und nur hypothetisch angedacht – was würde mit dem horrenden Preisgeld passieren, das Jannik Sinner heuer verdient und vielleicht oder ganz sicher schon veranlagt hat? Gut, die Masseure als Bauernopfer sind schon über die Klinge gesprungen. Zurück aber bleiben  Fragen über Fragen, auf die seit Monaten keine Antworten gegeben wurden. Jetzt warte ich nur darauf, dass zum krönenden Abschluss die Causa sanft entschläft, ganz so, als hätte es an Sinner nie einen Makel gegeben. Fazit: Als Bester ist er offenbar gleicher als gleich…

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