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Kann Heimvorteil auf Knopfdruck Knoten lösen und WM-Turbo zünden?

Es gäbe heute viele Themen, die man anschneiden könnte, sollte oder möchte, von der mehrfach totgesagten, wieder quicklebendigen Austria über die Handschlagverweigerung der besiegten Linz-Finalistin Yastremska gegen die Russin Alexandrova, den Crystal-Palace-Wieder-Erfolgstrainer Glasner, die Eisschnelllaufsternchen Rosner und Farthofer, den Überflieger Tschofenig, der mit dem Willingen-Doppelpack seinen 7. Saisonsieg feierte – und natürlich die Aufstellung für die am Dienstag mit Abfahrtstraining, Teambewerb und offizieller Eröffnung beginnende Heim-Alpin-WM in Saalbach-Hinterglemm.

Dass eine Franziska Gritsch, losgelöst vom ÖSV, nicht nominiert wurde, lag angesichts schwacher Resultate auf der Hand. Ebenso wie jene der Medaillengewinner Michael Matt und Adrian Pertl, während es Geschmackssache war/ist, ob man auf einen Doppelolympiasieger wie Johannes Strolz, der trotz Aus in Schladming eine Aufwärtstendenz hatte erkennen lassen. Da erhebt sich für mich eher die Frage, warum immer wieder auf den vom Komantschen-Assinger geliebten Abfahrts-Oldie „Otl“ Striedinger gesetzt wurde, der mit fast 34 alles, nur kein Talent mehr ist und dessen Podestplätze schon drei, vier und 6 Jahre her sind. Und der bisher nie hielt, was Trainingsläufe versprochen hatten. Immerhin sind bei den Herren neben dem von Kriechmayr, Feller und Comeback-Schwarz angeführten Establishment auch einige jüngere Semester wie Eichberger, die Feurstein-Cousins und Haaser mit von der Saalbach-Partie, von der man hofft, dass sie sich als druckloser Außenseiter zu einer Party wandelt …

Nimmt man das Damenteam unter die Lupe, so ist´s inklusive der Kärntner Slalom-Spezialistin dieses Namens mit Ausnahme von Scheib und Rädler die gleiche Truppe, die seit Jahren bis zu einem Jahrzehnt die rotweißroten Fahnen hochhält – von der einzigen (Doppel-) Saisonsiegerin Conny Hütter über Venier, Puchner, Liensberger, Brunner, Truppe, Haaser, Huber, Gallhuber. Keine Ljutic, keine Colturi, keine Robinson, keine Macuga, die den Wechsel vom Nachwuchsstarlet zum aufgehenden Stern geschafft haben, bei uns in Sicht. Auch jene, die Junioren-WM-Gold oder sonstige Medaillen gewonnen haben, scheinen die Überfuhr zu den Großen zu verpassen… 

Auch wenn die Skipräsidentin meint, wir als Nicht-Mehr-Skination Nr. 1 könnten gerade bei der Heim-WM als Außenseiter den Turbo zünden, so habe ich da meine Bedenken, wenn nicht Zweifel. Auf Knopfdruck werden weder die Topfavoriten wie ein Odermatt, Kristoffersen etc. oder eine Brignone, Goggia oder Ljutic, um nur einige Beispiele zu nennen, zu Verlierern und unsere größtenteils sieglosen Platzläufer: innen zu Sieg- und Podest-Fahrer: Innen, die Medaillen so sammeln wie vor 34 Jahren bei der ersten Alpin-WM 1991 in Saalbach-Hinterglemm.

Diese war damals nach Ausbruch des ersten Irak-Krieges und des Wengen-Todessturzes von Reinstadler sogar von einer Absage bedroht gewesen, wuchs sich dann aber bei 14 strahlenden WM-Tagen zu einer rauschenden Sieges- und Medaillen-Party für Österreich aus. In der aktuellen rotweißroten Lage muss man in erster Linie vor dem Auftakt darauf hoffen, dass erstens der Wettergott mitspielt, und die WM vom Verletzungsteufel so gut wie verschont bleibt. Und es wie oder noch immer hierzulande ein Ski-Fest gibt, das in die Annalen eingeht. Zumindest als Veranstaltungs-Weltmeister wie damals und zuletzt in Kitzbühel und Schladming. 

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