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Kopfschmerzen bei und um Feurstein verflogen – auch dank Hirscher-Ferdl

Es ist fast zwei Jahre her, da ist mir ein gewisser Patrick Feurstein erstmals begegnet, beim traditionellen Kirchberg-Europacup-Riesenslalom in der Kitzbühel-Woche war´s. Ein gewisser Ferdl Hirscher, der Trainer-Vater des Überdrüber-Skistars war´s, der sich des im Auftrag des damaligen ÖSV-Präsidenten Schröcksnadel des damals 23jährigen Vorarlbergers aus Mellau angenommen und ihm im Eiltempo auch schnelle Schwünge beigebracht hatte. Ein bisschen mit scheelen Augen angesehen vom damaligen Europacup-Trainer, der ein Schnoferl machte, als ich mich nach Schnauzbart Ferdl erkundigte.

Wie wichtig es war, den Hirscher-Papa mit einzubeziehen, das bestätigte sich schon am ehemaligen Weltcuphang am Gaisberg. Nach einem 8. Platz im ersten (Sprint-)Riesenslaloms, fuhr Feurstein anderntags als Zweiter aufs Podest – und feierte wenig später den ersten Europacup-Sieg in Frankreich. Im Kleinformat eine Parallele zu einem gewissen Hermann Maier, der sich 1996 mit einem tollen Vorläufer-Resultat  in der Flachau-Heimat für den  Europacup empfohlen, in Frankreich gleich Zweiter und dann Erster geworden war.

Auch von Feurstein hätte man Ähnliches erwarten können, wären da nicht höllische Kopfschmerzen der Karriere in die Quere geworden, sogar der Tumorverdacht war aufgetaucht, hat sich aber nicht bewahrheitet. Erst nach einer Odyssee, dien ihn von einer Ordination zur anderen führte, war er an die richtige Adresse gekommen, die die Wurzel allen Übels entdeckte, eine Ärztin, die ihm auch die richtige Therapie gegen eine tiefsitzende Nervenentzündung verschrieb. Jetzt ist er nicht nur wieder da, auch der Ferdl immer noch als Trainer, dem er deshalb aus der Hand frisst, weil er ihm und seinem Knowhow von allem Anfang vertraut und dabei auch, was Skitechnik betrifft, das Vertrauen in sein Können trotz der schrecklich langen Pause nicht verloren hat. Auch nicht, als er sich mit hoher Nummer zum Saisonstart nicht hatte qualifizieren können. Aber auch Hirscher meinte, dass das Comeback nur eine Frage des wieder möglichen Trainings und damit der Zeit wäre.

Nur noch rasend, aber ohne Kopfschmerz: Patrick Feurstein bildete mit Manuel Feller ein RTL-Duo infernal.

Ja, gut Ding braucht eben Weile. Patrick Feurstein, Cousin von Lukas Feurstein, der nach tollem (Europacup)-Saisonstart mit einer Verletzung lange ausfällt, hält immer mehr, was man sich ihm versprochen hat. Schon mit Platz 18 auf dem extrem schweren Hang in Val d´Isere hatte er das Comeback angekündigt, dass er jetzt nach einem soliden ersten Lauf mit der fantastischen Bestzeit im Finale und dem Vorstoß von Platz 27 auf Rang vier im Alta-Badia-Riesenslalomklassikers gekrönt hat. Und jetzt ruft das Podest, das ihm Teamkollege Feller noch knapp weggeschnappt hat. Dritter, Vierter, Zehnter (Brennsteiner) – wer hätte das vor einem guten Jahr gedacht, als die Kerndisziplin noch eine erschreckende Problemzone war.

Und daran hat, das bestätigte im Fernsehen auch Sensationsmann Feurstein, der Hirscher Ferdl, wahrlich ein Vater großer Siege, einen Anteil. Ihn zu holen, damit und dabei hatte der emeritierte Langzeitpräsident Schröcksnadel ein glückliches Händchen bewiesen. Andererseits allerdings entpuppt sich das Frauen-Team abseits von Katharina Liensberger, die heuer auch noch nicht das ist, was sie im WM-Winter war, als eine nicht enden wollende Baustelle, seit der in Norwegen erfolgreiche Herrentrainer Christian Mitter als Damen-Coach offensichtlich nicht den richtigen Um- und Zugang findet. Himmelstürme im Norden, Talfahrten hingegen bei uns, aus welchen Gründen immer. So ist es halt immer wieder mit den Trainern im Sport. Im Skilauf ganz offensichtlich nicht anders als im Fußball. Was den Hirscher-Vater betrifft, so hat sich seine Wahl allerdings als Volltreffer erwiesen.

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